Allerheiligen - Hochfest
Die Heiligen, die "triumphierende Kirche", bilden zusammen mit uns Glaubenden, die pilgernde Kirche, die eine Kirche.
Am Beginn des dunklen Monats November, der sehr stark vom Totengedenken geprägt ist, feiert die Kirche das Hochfest Allerheiligen.
Die Anfänge des Allerheiligenfestes gehen bis ins 4. Jahrhundert zurück. Ephräm der Syrer und Johannes Chrysostomus kennen bereits ein Fest aller heiligen Märtyrer am 13. Mai bzw. am 1. Sonntag nach Pfingsten, der im griechischen Kalender heute noch der Sonntag der Heiligen heißt. Im Abendland gab es seit dem 7. Jahrhundert ein Fest aller heiligen Märtyrer am 13. Mai (Einweihung des römischen Pantheons zu Ehren der seligen Jungfrau Maria und aller heiligen Märtyrer am 13. Mai 609). Das Fest aller Heiligen (nicht nur der Märtyrer) am 1. November kam im 8. Jahrhundert aus Irland und England auf den europäischen Kontinent und hat sich bald allgemein durchgesetzt. Damit erfuhr das zu diesem Zeitpunkt begangene keltische Neujahrsfest Samhain eine christliche Umdeutung.
Die Kirche gedenkt an diesem Tag aller Heiligen, auch der nicht kanonisierten. Letztlich verehrt sie in ihnen Christus, dessen Gade sich als machtvoll erwiesen und die Heiligen zur Vollendung geführt hat. Die Heiligen sind Zeugen für die Kraft Gottes und für den Sieg des Auferstandenen, der in seiner Kirche lebt und auch heute noch Menschen ergreift. So ist das Allerheiligenfest ein durch und durch österliches Fest. Die Heiligen, die "triumphierende Kirche", bilden zusammen mit uns Glaubenden, die pilgernde Kirche, die eine Kirche. Wir rufen die Heiligen als unsere Fürsprecher und Fürsprecherinnen an. Zugleich sind sie uns Wegweiser auf das Ziel hin, das sie bereits erreicht haben,zu dem wir aber noch unterwegs sind. (Text: Magnificat)