Sternsingeraktion 2026:Bangladesch: Beispielland der Sternsingeraktion

Bangladesch begeistert durch seine kulturelle Vielfalt, seine beeindruckende Natur und die Gastfreundschaft der Menschen. Nach den politischen Umwälzungen im Sommer 2024 steht das asiatische Land vor vielen Herausforderungen.
Bangladesch liegt am Golf von Bengalen in Südostasien, es grenzt an Indien und Myanmar. Mit einer Fläche von etwa 147.570 Quadratkilometern und rund 171 Millionen Einwohnern ist Bangladesch eines der besonders dicht besiedelten Länder der Welt: Auf einem Quadratkilometer leben dort im Durchschnitt etwa 1.000 Menschen mehr als in Deutschland. Rund ein Viertel der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre.
In der Hauptstadt Dhaka leben mehr als 23 Millionen Menschen. Täglich kommen weitere hinzu. Dhaka ist nach Tokio, Delhi und Shanghai die viertgrößte Stadt der Welt. Bangladesch ist durchzogen von zahlreichen Flüssen. Der Ganges, in Bangladesch auch Padma genannt, fließt über 2.500 Kilometer durch das Land, der Brahmaputra sogar über rund 2.900 Kilometer. Gemeinsam mit dem Fluss Meghna und zahlreichen Nebenflüssen werden diese Wasseradern intensiv genutzt – für Landwirtschaft, Fischerei und Transport.
Das bengalische Klima ist tropisch und von Monsunwinden geprägt. Da das Land zum großen Teil aus Tieflandebenen besteht, die nur knapp über dem Meeresspiegel liegen, kommt es immer wieder zu verheerenden Überschwemmungen, vor allem während der Regenzeit. Durch den Klimawandel haben auch tropische Wirbelstürme zugenommen, die die Küsten bedrohen. Der steigende Meeresspiegel trägt zur Versalzung von Ackerböden und Grundwasser bei.
Die große Mehrheit der Bevölkerung spricht Bengalisch, Amtssprache ist Bengali (auch Bengalisch oder Bangla genannt). Aber insgesamt gibt es 39 Sprachen und Dialekte im Land. So spricht zum Beispiel die ethnische Minderheit der Bihari die auch in Pakistan und Indien verbreitete Sprache Urdu. Die indigenen Gemeinschaften haben ebenfalls ihre eigenen Sprachen. Englisch ist in der Mittel- und Oberschicht weit verbreitet.
Trotz Verbesserungen werden Frauen und Mädchen noch vielfältig benachteiligt. Häusliche Gewalt ist verbreitet: Mehr als die Hälfte der Frauen und Mädchen ist davon betroffen. Zwei von drei Mädchen sind bei der Eheschließung jünger als 18 Jahre.
Bangladesch hat eine große Pflanzen- und Tiervielfalt. Die Sundarbans im Südwesten des Landes erstrecken sich über 10.000 Kilometer. Sie bilden die größten Mangrovenwälder der Erde und sind UNESCO-Weltnaturerbe. Hier sind auch die letzten Bengal-Tiger heimisch, das Nationaltier Bangladeschs. In den Chittagong-Bergen im Südosten des Landes leben Elefanten und Leoparden, zahlreiche weitere Säugetierarten sowie Reptilien, Amphibien, Fische und mehr als 600 Vogelarten. Als Nationalvogel gilt die Dajaldrossel, als Nationalblume die Weiße Stern-Seerose, die auch das Landeswappen und zahlreiche Münzen ziert.
Knapp 90 Prozent der Menschen in Bangladesch sind muslimisch. Der Islam ist Staatsreligion. Die mit acht Prozent größte religiöse Minderheiten sind die Hindus. Rund 0,3 Prozent der Bevölkerung sind Christen. Die Verfassung Bangladeschs garantiert Religionsfreiheit, und das Zusammenleben der unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften ist weitgehend friedlich.
Mehr als 40 Prozent der Bevölkerung haben nur unregelmäßig Zugang zu sauberem Trinkwasser. Rund ein Viertel der schwangeren Frauen wird medizinisch nicht versorgt. Jeder vierte Erwachsene kann nicht lesen und schreiben. Auf dem Index der menschlichen Entwicklung liegt Bangladesch auf Platz 129 von 193 Ländern.
Bangladesch ist nach China der weltweit zweitgrößte Textilproduzent. 85 Prozent der Textilien werden exportiert. Auch der Dienstleistungssektor und die Überweisungen im Ausland lebender Bangladescher tragen zum Wirtschaftswachstum bei. Die Armut ist in den vergangenen drei Jahrzehnten zurückgegangen. Seit 2021 zählt Bangladesch nicht mehr zur Gruppe der am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Dennoch leben noch rund 12,5 Prozent der Menschen unter der nationalen Armutsgrenze. Das heißt, sie müssen mit
weniger als 2,40 Euro pro Tag auskommen.