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Die KAB – ein engagierter Sozialverband

Datum:
Veröffentlicht: 1.1.10
Von:
kab

Aus dem Pfarrbrief zum Advent 2009

Viele in unserer Gesellschaft – auch in unserem Pfarreienverbund Bamberg Ost – wissen nicht, wer die KAB – Katholische Arbeitnehmerbewegung – ist, für was sie steht und welche Ziele und Aufgaben sie verfolgt. Deshalb diese kurze Zusammenfassung:

Viele in unserer Gesellschaft – auch in unserem Pfarreienverbund Bamberg Ost – wissen nicht, wer die KAB – Katholische Arbeitnehmerbewegung – ist, für was sie steht und welche Ziele und Aufgaben sie verfolgt. Deshalb diese kurze Zusammenfassung:

Die Katholische Arbeitnehmerbewegung ist ein starker Sozialverband, in dem etwa 200 000 Männer und Frauen bundesweit organisiert sind. Übergeordnete Zielsetzung der KAB Deutschlands ist die Gestaltung einer gerechten und solidarischen Gesellschaft, in der allen Menschen die gesellschaftliche Teilhabe und Teilnahme ermöglicht wird. Entsprechend versteht sich die KAB vor allem als Interessenvertretung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, für Frauen und Familien sowie für ältere und sozial benachteiligte Menschen. Orientierung bieten dabei die Prinzipien der Christlichen Soziallehre, nach denen der Mensch und nicht die Wirtschaft im Mittelpunkt der politischen Entscheidungen zu stehen hat.

KAB ist Kirche

Die KAB ist Kirche in der Welt der Arbeit. Die KAB hat ihre Wurzeln in der katholischen Sozialbewegung, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts entstand.

Die KAB lebt christlichen Glauben im Aufzeigen, Anklagen und Verändern sozialer Missstände; durch die Stärkung der Selbsthilfe (Bildungsveranstaltungen, Beschäftigungsprojekte, Beratungsangebote); Solidarität mit den Betroffenen (Aktionen); im Fest und Feiern (in der Gemeinschaft, im Gottesdienst, in Wallfahrt, im Gebet, in Einkehr- und Besinnungstagen).

KAB wurzelt in der Arbeiterbewegung

Die KAB entstand als Zusammenschluss von Arbeitervereinen, die sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts als Bildungs- und Selbsthilfevereine konstituierten. 1849 gründete sich der erste Arbeiterverein u.a. als Unterstützungskasse in Regensburg. Ab 1860 entstanden die christlich-sozialen Vereine, die angesichts der „sozialen Frage“ gleiche politische, soziale und gesellschaftliche Rechte für die Arbeiterinnen und Arbeiter einforderten. Mit ca. 22.000 Mitgliedern im Jahre 1872 waren diese Vereine zusammengenommen die mitgliederstärkste Arbeiterorganisation in Deutschland.

Heute ist die KAB Deutschlands eine selbstständige Vereinigung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Sie ist anerkannt als Verband mit sozial- und berufspolitischer Zwecksetzung. Die KAB ist nach den Gewerkschaften die stärkste Arbeitnehmerorganisation in Deutschland. Sie untergliedert sich in Diözesanverbände, Kreisverbände sowie Ortsvereine.

KAB ist Bewegung für soziale Gerechtigkeit

Aus unserem Selbstverständnis Kirche zu sein und in der Arbeiterbewegung zu wurzeln, ist die KAB politische Bewegung, Selbsthilfebewegung, Bildungs- und Aktionsbewegung sowie Internationale Bewegung.

KAB ist politische Bewegung

Durch ihre Aktionen und Modelle, durch Programmatik und Bildungsangebote, durch Selbsthilfe und Interessenvertretung gestaltet die KAB Gesellschaft, Staat, Wirtschaft und Kirche. Die KAB beteiligt sich an der Entwicklung von neuen Formen gesellschaftlicher Teilhabe und Teilnahme, weil dadurch die politische Mitwirkung und Vertretung erweitert wird.

Aufgabe der KAB ist es politische und gesellschaftliche Beteiligungsformen zu ermöglichen und zu unterstützen; sie steht als gesellschaftliche Interessenvertretung zur Verfügung.

KAB ist Selbsthilfebewegung

Die KAB befähigt Menschen, subsidiär zu handeln. Die Situation von abhängig Beschäftigten erfordert spezifische rechtliche Information und Vertretung. Die Beratung in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen sowie die Vertretung der Mitglieder vor Arbeits- und Sozialgerichten sind für die KAB praktizierte Selbsthilfe der Mitglieder gegen soziale Ungerechtigkeiten im Betrieb und in der Gesellschaft.

KAB ist Bildungs- und Aktionsbewegung

Die Bildungsarbeit der KAB zielt auf politisches Handeln ab. Bildungsprozesse in der KAB haben den strukturellen Wandel der Gesellschaft mit den sich ändernden Arbeits- und Lebensvollzügen im Blick; sie finden in der konkreten Lebenssituation und in der Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Realität statt. Ziel ist die Herausbildung sozialer Kompetenz.

Die KAB ist internationale Bewegung

Den globalen Auswirkungen der ökonomischen, technologischen, sozialen und ökologischen Herausforderungen wird eine allein nationalstaatlich ausgerichtete Politik nicht gerecht.

Um gegen die Missachtung der sozialen und politischen Menschenrechte und gegen die wachsende Armut zu kämpfen, ist die KAB gemeinsam mit katholischen Arbeitnehmerorganisationen aus 52 Ländern Mitglied der Weltbewegung Christlicher Arbeitnehmer (WBCA). Das Weltnotwerk ist das internationale Hilfswerk der KAB. Die KAB Bamberg unterstützt in besonderer Art Frauenprojekte in Madagaskar.

Mitmischen und einmischen

Demokratie lebt davon, dass Menschen sich zusammenschließen, sich eine Meinung bilden und sich einmischen in die öffentliche Diskussion, dass sie mitkämpfen um die beste Lösung der anstehenden Fragen. Die KAB hat einen eindeutigen Auftrag als Teil des Volkes Gottes: Mitbauen am Reich Gottes, die Hoffnungsbotschaft im persönlichen und politischen Leben Wirklichkeit werden zu lassen. An der Befreiung von Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Schuld mitzuwirken. Dieser Auftrag fordert uns heraus nicht gleichgültig beiseite zu stehen, sondern uns zusammen mit anderen einzusetzen für die Interessen der Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmer und ihrer Familien.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Gerne stehen wir für weitere Auskünfte zur Verfügung: KAB Ortsverband St. Heinrich (Angelika Scherzer, Telefon 0951 / 17098) oder Sie informieren sich im Internet unter www.kab-bamberg.de.