Die heiligen Vitalis, Sklave und Märtyrer von Bologna, und Agrikola, Edelmann und Märtyrer von Bologna
Gedenktag 4. November
Vom heiligen Ambrosius wissen wir, dass Agricola ein Edelmann aus Bologna war, der seiner Tugenden wegen selbst von den Heiden geliebt wurde, unter denen erlebte. Er unterrichtete seinen Sklaven Vitalis in der christlichen Religion. Beide wurden während der Verfolgung im Jahr 304 verhaftet. Vital wurde als erster auf die Folter gelegt. Er lobte Gott, so lange er ein Wort hervorzubringen vermochte. Als er schließlich seinen ganzen Leib mit Wunden überdeckt sah, bat er den Herrn, er möge ihm die Krone geben, die ihm ein Engel gezeigt hatte. Nach vollbrachtem Gebet gab er seinen Geist auf.
Des Agricola Hinrichtung wurde verschoben in der Hoffnung, der Anblick seines leidenden und sterbenden Sklaven werde ihn auf andere Gesinnungen bringen. Allein das Beispiel Vitalis befeuerte noch mehr seinen Mut. Die Obrigkeit und das Volk erzürnten darüber heftig, und der Märtyrer wurde an ein Kreuz geheftet, wo man seinen Leib mit so vielen Nägeln durchbohrte, dass er mehr Wunden als Glieder hatte. Die zwei Blutzeugen wurden auf der Begräbnisstätte der Juden beerdigt. Der heilige Ambrosius entdeckte ihre Gebeine auf seiner Reise, die er 393 vor dem Tyrann Eugen fliehend nach Bologna machte.
Er nahm sich von diesen kostbaren Überbleibseln ein wenig Blut aus dem Grabesgrund, samt dem Kreuz und den Nägeln, den Werkzeugen von Agricolas Märtyrertod. Die Gebeine aber überließ er der frommen Witwe Juliana von Florenz, um eine Kirche damit zu bereichern, die sie in dieser Stadt erbaut und der heilige Ambrosius eingeweiht hatte.