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Fest der Übertragung des Heiligen Hauses nach Loreto

Fest der Übertragung des Heiligen Hauses nach Loreto
Datum:
Veröffentlicht: 10.12.21
Von:
Christian Kaufmann

Gedenktag für "Maria von Loreto": 10. Dezember

Fest der Übertragung des Heiligen Hauses nach Loreto

Das "Heilige Haus von Loreto" gilt als das Haus der Gottesmutter, in dem Maria in Nazaret geboren wurde und gelebt hat. Dort bestand das Haus aus einer Felsgrotte, die noch immer in der Verkündigungs-Basilika in Nazareth verehrt wird, und einem vor die Grotte gebauten Haus aus Steinen. In diesem Haus verkündete der Erzengel Gabriel Maria die Geburt Jesu, der dann dort aufwuchs. In diesem Haus soll auch Lukas sein Bild von Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm geschnitzt haben. Es war aus Ebenholz und deshalb schwarz.

Der Überlieferung nach wurde das Haus der Maria durch Engel auf wundersame Weise 1244 - nachdem der 5. Kreuzzug gescheitert und Jerusalem von den Muslimen eingenommen war - nach Trsat - heute ein Ortsteil von Rijeka in Kroatien - gebracht. 1 Im Jahr 1291 - nachdem in Trsat das antifeudalistische "Gesetzbuch von Vinodol" in Kraft getreten war und der Herrscher, Hugo von Duino, immer stärker in Konflikten mit dem Patriarchen von Aquileia stand - wurde das Haus in einen Lorbeerhain - daher der Name "Loreto" - bei Recanati überführt. Weil sich dieser Hain als Sammelplatz der Räuberbanden jener Zeit entpuppte, flog das Haus in den Garten zweier Brüder nahe Loreto, die sich allerdings ständig stritten, worauf es dann am 10. Dezember 1294 auf den Hügel von Loreto gebracht wurde, um den sich dann die Stadt entwickelte.

Als Ergebnis neuerer Erkenntnisse aus Dokumenten, Ausgrabungen und philologischer sowie ikonographischer Studien wird die Erklärung vertreten, dass die Steine des Heiligen Hauses durch eine adelige Familie namens "Angeli", "Engel", die damals über Epirus in Griechenland herrschte, mit einem Schiff der Kreuzfahrer über das Meer nach Loreto gebracht wurden: Niceforo Angelo, Herrscher über Epirus, überreichte anlässlich der Hochzeit seiner Tochter Ithamar dem Bräutigam Philipp von Tarent, dem Sohn des Königs von Neapel, Karl II. von Anjou, als Geschenk u. a. "die heiligen Steine, weggetragen aus dem Hause Unserer Lieben Frau, der Jungfrau und Mutter Gottes". Zwischen den Steinen des Hauses wurden neben zwei Münzen von Guido de La Roche, dem Herzog von Athen und Sohn der Helena Angeli und des Philipp von Tarent, auch fünf rote Stoffkreuze von Kreuzfahrermänteln gefunden, dazu Reste eines Straußeneis - das Straußenei galt im Heiligen Land als Symbol der jungfräulichen Geburt Mariens. Vergleiche des Hauses mit der Grotte in Nazaret ergaben, dass Grotte und Haus exakt zusammenpassen.

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