Heilige Lydia von Philippi - Purpurhändlerin
Gedenktag 3. August
Lydia, geboren in Thyatira, heute Akhisar in der Türkei. Gestorben † Ende des 1. Jahrhunderts (?) in Philippi, heute Ruinen bei Krinides in Griechenland (?).
Lydia war Purpurhändlerin in Philippi, wo in den Ausgrabungen die Agora zu sehen ist. Sie war eine "gottesfürchtige Frau", also eine, die nicht jüdischer Herkunft war, aber Interesse am monotheistischen jüdischen Glauben hatte, die Synagoge besuchte und der jüdischen Gemeinde nahestand; somit war sie also offen für die Botschaft von Paulus und nahm deshalb ihn und Silas "in ihrem Haus" auf (Apostelgeschichte 16, 14 - 15); demnach war sie also Haushaltsvorstand, Witwe oder eine unabhängige Geschäftsfrau.
Lydias Geburtsort Thyatira war in der Antike bekannt als Gewinnungsort von minderwertigerem Purpur, der deshalb nicht wie der höherwertige dem Kaiser vorbehalten war. Lydia bekehrte sich mit ihrer Familie zum Christentum und wurde von Paulus am Bach vor den Toren der Stadt getauft - das war die erste im Neuen Testament berichtete Taufe in Europa. In ihrem Haus versammelte sich dann die Christengemeinde von Philippi. Nachdem man Paulus in Philippi ins Gefängnis geworfen, aber am nächsten Morgen wieder frei gelassen hatte, kehrten er und Silas nocheinmal bei Lydia ein, um sich zu verabschieden (Apostelgeschichte 16, 40).
In dem später von Paulus' verfassten Brief an die Philipper erwähnte er Lydia nicht, vielleicht, weil sie sich als Händlerin nur kurzfristig in Philippi aufgehalten hat.
In den Orthodoxen Kirchen wurde Lydia große Verehrung zuteil, sie wird als "apostelgleich" bezeichnet und auf zahlreichen Ikonen dargestellt. Nahe Philippi befinden sich wenige Reste einer frühen, ihr geweihte Basilika, eine neue Lydia-Kirche und eine Gedenkstätte an der Stelle, wo der Überlieferung nach ihre Taufe stattfand.
Patronin der Färber
Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet bietet in seinem Artikel über Lydia umfassende und fundierte Informationen.