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Heilige Sophia, Serapia, Sapientia von Mailand

hl. Sophia von Mailand
Datum:
Veröffentlicht: 30.9.21
Von:
Christian Kaufmann

Gedenktag 30. September

hl. Sophia von Mailand

Die Legende erzählt, dass die christliche Witwe, geboren in Mailand (?) in Italien, † um 130 in Rom, nach dem Tode ihres wohlhabenden Mannes ihren Besitz an die Armen austeilte und dann Mailand verließ. In der Absicht, das Martyrium zu erleiden, ging sie mit ihren Töchtern Fides, Spes und Caritas nach Rom. Unter Kaiser Hadrian angeklagt, wurden die Töchter nach vielen Martern hingerichtet und an einem 30. September von ihrer Mutter in den Katakomben des Callistus bestattet; drei Tage später wurde auch sie selbst enthauptet.

Nach anderen Verzeichnissen der Märtyrerstätten ruhten die vier unter griechischem Namen an der Via Aurelia in den Katakomben unter der heutigen Kirche San Pancrazio; dies beruht darauf, dass hier tatsächlich das Grab einer - sonst unbekannten - Sophia ist.

Die Legende erläutert damit, was Paulus im "Hohen Lied der Liebe" (1. Korintherbrief 13, 12 - 13) erläutert: in der Ewigkeit "werde ich völlig erkennen ("Sophia", "die Weisheit") … Nun aber bleibt Glaube ("Fides"), Hoffnung ("Spes"), Liebe ("Caritas"), diese drei." Die Legende ist ohne jeglichen historischen Wert, wurde aber in viele Sprachen übertragen und weithin überliefert.

Sophias Kult ist in Rom im 6. Jahrhundert bezeugt. Sie wird oft mit der größten frühchristlich-byzantinischen Kirche, der Hagia Sophia in Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - in Verbindung gebracht; in Wirklichkeit gab es den Vorgängerbau schon vor der Verehrung der Sophia, sie ist die Kirche der "heiligen Weisheit", nicht der heiligen Sophia, die gleichwohl in vielen orthodoxen Kirchen - aus Unkenntnis - verehrt wird.

Der Überlieferung nach wurde ein Teil der Reliquien von Sophia - auch von denen ihrer Töchter Fides, Spes und Caritas wird dabei erzählt - 777 ins Frauenkloster nach Eschau im Elsass übertragen, wo sich die Überlieferung aber mit der über Sophia von Rom vermischt. Von dort hat sich der Kult in Deutschland verbreitet.

Besonders im Mittelalter ließen Menschen in Not und Bedrängnis "Sophien-Messen" lesen, um sich ihrer Fürbitte zu versichern.

Patronin der Witwen; in Not und Bedrängnis

hl. Sophia von Mailand