Heilige Wolfsindis - Jungfrau und Märtyrerin
Gedenktag 2. September
Wolfsindis, geboren auf Schloss Warth, heute ein Ortsteil von Marklkofen bei Dingolfing in Bayern, gestorben am † im 8. Jahrhundert (?) in Reisbach bei Dingolfing in Bayern, wurde nach der Überlieferung von ihrem Vater, dem heidnischen Gaugrafen auf Schloss Warth, getötet. Weil sie sich weigerte, dem christlichen Glauben abzuschwören, habe er seine Tochter mit einem Pferde zu Tode geschleift. Nach anderer Überlieferung wurde sie von einem abgewiesenen heidnischen Anführer eines Kriegsheeres in derselben Weise umgebracht. In beiden Fällen wird berichtet, dass an der Stelle ihres Martyriums bei Reisbach eine Quelle entsprungen sei.
Zum ersten Mal wird eine Wolfsindis erwähnt im Jahr 739 in einem Totenkalender des Klosters Wessobrunn, das ihre Verehrung förderte. In Reisbach ließ Bischof Rupert von Salzburg eine Kirche errichten über ihrem Grab an Stelle der heutigen Pfarrkirche, in der 799 die erste Metropolitansynode Bayerns stattfand. Die Verehrung als Heilige und Märtyrerin ist erstmals im 12. Jahrhundert belegt. Im 18. Jahrhundert blühte der Kult erneut auf, das Verbot einer Wallfahrt hatte keine Wirkung; erst im 19. Jahrhundert wurde ihre Legende aufgezeichnet. Die angeblichen Gebeine von Wolfsindis, ursprünglich in der Pfarrkirche in Reisbach aufbewahrt, sollen in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges verloren gegangen sein.
Über dem als heilkräftig geltende "Fieberbrünnl" in Reisbach wurde 1816 eine Kapelle erbaut und 1822 durch Weihbischof Streber geweiht. Seitdem findet jedes Jahr am ersten Sonntag im September zieht eine Prozession zur Kapelle und findet dort ein feierlicher Gottesdienst statt.
Attribute: Krone, Wasserkrug, Fläschchen
Patronin gegen Augenleiden, bei Krankheiten allgemein