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Heiliger Adalbero von Würzburg - Bischof

Hl. Adalbero von Würzburg
Datum:
Veröffentlicht: 6.10.21
Von:
Christian Kaufmann

Gedenktag 6. Oktober

Hl. Adalbero von Würzburg

Adalbero, geboren um 1010 auf Schloss Lambach in Oberösterreich,

† 6. Oktober 1090 daselbst, Sohn des Kärntner Markgrafen Arnold von Lambach-Wels, studierte an der Domschule im Andreaskloster - an der heutigen Kirche St. Burkhard - in Würzburg und in Paris. Er wurde vermutlich Hofkaplan von König Heinrich III. und war mit den späteren Bischöfen Gebhard von Salzburg und Altmann von Passau befreundet. 1045 ernannte Heinrich III. ihn als Nachfolger von Bruno zum Bischof von Würzburg. Adalbero unterstützte die Reformen von Cluny und reformierte das Kloster Münsterschwarzach am Main, er vollendetze 1075 den Neubau des damals Andreas geweihten Würzburger Domes und gründete das Stift Neumünster. Er war zunächst Anhänger der Könige Heinrich III. und Heinrich IV. - letzterer war möglicherweise sein Patenkind -; ab 1057 hielt er sich häufiger am Königshof auf.

Im Investiturstreit stellte Adalbero sich 1076 trotz seiner engen Verbindungen zum Königshaus auf die Seite von Papst Gregor VII.; auch nach Canossa ließ er sich nicht auf Kompromisse ein, sondern beteiligte sich 1077 an der Wahl und Krönung des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden in Mainz. Daraufhin konnte er nicht mehr in seine königstreue Bischofsstadt zurückkehren; König Heinrich IV. und die Synode in Mainz erklärten ihn dann im Jahr 1085 für abgesetzt. Er musste sein Bistum verlassen, konnte 1086 dank der Unterstützung durch Rudolf von Rheinfelden kurz nach Würzburg zurückkehren und musste dann wieder fliehen. Bis zu seinem Tod lebte er dann in seinem Schloss in Lambach, das er 1056 zu einem Benediktinerkloster umgewandelt und mit Mönchen aus Münsterschwarzach besiedelt hatte.

Adalbero wurde in der von ihm 1089 geweihten neuen Kirche des Klosters Lambach bestattet. Seine Verehrung setzte im 17. Jahrhundert ein und führte zu seiner Kanonisation. Bis heute wird er in Lambach verehrt; im September, am Jahrestag der "Erhebung der Gebeine", wird Adalberos Reliquienschrein durch die Stiftsgemeinde getragen.

Im Jahr 2009 wurde Adalberos Skelett von Spezialisten der Gerichtsmedizin in Salzburg untersucht: Er war 178 Zentimeter groß. Sein Skelett trägt Spuren schwerer Verletzungen. Bei einem Sturz dürfte er sich mehrere Rippen gebrochen haben, die dann verheilten. Neben dem schlechten Zustand seiner Zähne wurden auch mehrere Wirbelkörperfrakturen, aber auch ein guter Ernährungszustand festgestellt. Reliquien kamen auch nach Würzburg und werden dort im Neumünster verwahrt.

Kanonisation: 1883 wurde Adalberos Verehrung als Heiliger von Papst Leo XIII. approbiert.