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Heiliger Altmann - Bischof von Passau

Heiliger Altmann Bischof von Passau
Datum:
Veröffentlicht: 8.8.21
Von:
Christian Kaufmann

Gedenktag 8. August

Heiliger Altmann Bischof von Passau

Geboren um 1015 in Westfalen in Nordrhein-Westfalen, gestorben am † 8. August 1091 in Zeiselmauer, heute Teilort von Zeiselmauer-Wolfpassing bei Wien in Österreich.

Altmann stammte aus einem Adelsgeschlecht, war Schüler an der Domschule in Paderborn, studierte in Paris und an anderen europäischen Universitäten und wurde Kanoniker und Leiter der Domschule in Paderborn. Um 1051 wurde er Stiftspropst am Marienstift, dem 790 bis 1802 existierenden Kloster an der Hofkapelle - an der Stelle des heutigen Domes - in Aachen, dann Hofkaplan bei Kaiser Heinrich III. in Goslar. Nach dessen Tod 1056 begleitete er die Witwe Agnes nach Passau. 1064 nahm er an der großen deutschen Wallfahrt ins Heilige Land teil. 1065 wurde er auf Wunsch der Kaiserin Agnes Bischof von Passau, wo er um 1067 das Augustinerchorherrenstift St. Nikola gründete

Um 1072 ließ Altmann in seiner Residenz in Göttweig bei Krems die Erentrudis von Salzburg geweihte Kirche errichten, aus der dann das Chorherren-Stift Göttweig wuchs. Zudem reformierte er das Kloster in St. Pölten - an der Stelle des heutigen Domes - sowie das Kloster in St. Florian bei Linz und die Abtei Kremsmünster im Sinne der Reformen von Cluny. Auch an der Gründung des Stiftes der Augustiner-Chorherren in Rottenbuch in Oberbayern war er beteiligt.

Als einer von wenigen deutschen Bischöfen unterstützte Altmann die Reformen von Papst Gregor VII. zur Abschaffung der Laieninvestitur und - unter teilweise tumultartigem Widerspruch des Klerus - zur Durchsetzung des Zölibats sowie Bekämpfung der Simonie. Nachdem Altmann 1077 im Investiturstreit die Absetzung von Kaiser Heinrich IV. unterstützt hatte, zerbrach sein zuvor gutes Verhältnis zum Kaiser. Altmann blieb schon der Versammlung von 1076 in Worms fern und nahm als päpstlicher Legat an den Verhandlungen der Fürstenopposition in Ulm und in Tribur - dem heutigen Trebur bei Groß-Gerau - teil; 1077 befand er sich im Gefolge des Gegenkönigs Rudolf von Schwaben, an dessen Wahl zum Gegenkönig in der Kaiserpfalz 1 in Forchheim er teilnahm.

Anfang 1078 wurde Passau von Heinrich IV. besetzt, Altmann musste fliehen und fand Zuflucht in seiner Stiftung Göttweig. Er trat 1079 auf der Fastensynode im alten Lateranspalast - an der Stelle des heutigen Santuario Scala Santa - in Rom gegen Heinrich auf, blieb anscheinend ein Jahr lang in Rom und wurde 1080 auf der Fastensynode von Papst Gregor VII. zum ständigen päpstlichen Vikar in Deutschland bestellt; dabei wirkte er zusammen mit Wilhelm von Hirsau im Sinne der Reformen von Hirsau und versuchte 1080 - vergeblich - in Konstanz einen Gegenbischof einzusetzen.

Altmann kehrte 1081 nach Passau zurück, sein Einfluss blieb aber auf den Ostteil seiner Diözese beschränkt, wo ihn Markgraf Leopold II. von Österreich unterstützte. Im selben Jahr wirkte er mit bei der Wahl des Gegenkönigs Hermann von Luxemburg.

1085 setzten die kaisertreuen Bischöfe Altmann formell als Bischof ab, er musste Gegenbischof Hermann von Eppenstein weichen, beharrte aber auf seinem Anspruch und amtierte bis zu seinem Tod in Göttweig. Dort hatte er schon 1083 das Augustinerchorherrenstift geweiht, wo er dann auch bestattet wurde. Sein Reformwerk kam nur im von Herzog Welf I. von Bayern gegründeten, ab 1085 von Mönchen aus St. Nikola in Passau und aus St. Pölten besiedelten Kloster Rottenbuch in Bayern zu stetiger Entfaltung. Weiheakte in Lambach 1089 und in Salzburg 1090 sind die letzten Nachrichten.

Im Bistum Passau wurde Altmanns mit einem gebotenen Gedenktag am 9. August gedacht, weil der 8. August "höherrangig" mit Dominikus belegt ist. Weil der 8. August inzwischen in Europa als Fest für Edith Stein begangen wird, wurde Altmanns Gedenktag in Passau 2016 auf den 12. August verlegt.

Kanonisation: Altmann wurde schon bald als Heiliger verehrt. Die Billigung des Kultes erfolgte 1300 durch Papst Bonifatius VIII. und 1496 durch Papst Alexander VI..

Als Ort der Kaiserpfalz in Forchheim wurde bis vor kurzem die dortige Burg angesehen. Archäologische Untersuchungen ergaben während der Sanierung von 1998 bis 2004 jedoch, dass dies nicht stimmt; der Ort der Pfalz ist unbekannt, dennoch wird die Burg weiter als "Kaiserpfalz" bezeichnet und enthält das "Pfalzmuseum".

 

 

 

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