Heiliger Cyriacus - Diakon - Nothelfer
Gedenktag 8. August - Cyriacus wird als einer der Vierzehn Nothelfer verehrt
Cyriacus, gestorben am † 16. März 305 (?) in Rom.
Cyriacus, von Papst Marcellinus um 300 in Rom zum Diakon geweiht, wurde der Legende zufolge in den Verfolgungen der Christen von Kaiser Maximian verurteilt, als Zwangsarbeiter beim Bau der Thermen des Diokletian zu arbeiten und dabei Erde zu tragen. Viele Mitchristen und Leidensgenossen - darunter Saturninus und Sisinnius - wurden nach Martern getötet.
Als aus Arthemia, der besessenen Tochter von Kaiser Diokletian, ein Teufel schrie, nur Cyriacus könne ihn vertreiben, wurde dieser gerufen und er heilte Arthemia. Der ausfahrende Teufel prophezeite, er werde Cyriacus zwingen, nach Babylon - dem heutigen Han-al-Mahawil im Irak - zu gehen. Bald darauf wurde Cyriacus tatsächlich vom Perserkönig Sapor gerufen, um dessen besessene Tochter Jobia zu heilen. Cyriacus heilte auch sie und taufte sie mit ihren Eltern und "viel Volks".
Cyriacus kehrte nach Rom zurück. Diokletian hatte ihm ein Haus geschenkt, aber nach dessen Abdankung im Jahr 305 ließ ihn Kaiser Maximian - oder Kaiser Maxentius - abermals ergreifen, foltern, mit siedendem Pech übergießen und zusammen mit Smaragdus, Largus, Sisinnius und weiteren 18 Christen enthaupten. Ein Statthalter nahm das Haus von Cyriacus in Besitz, badete darin an der Stelle, an der Cyriacus zu taufen pflegte, und hielt ein Festmahl mit 19 Freunden, die alle zusammen eines plötzliches Todes starben. Das Bad wurde geschlossen, die Heiden fingen an, die Christen zu fürchten und in Ehren zu halten.
Cyriacus und seine Gefährten wurden der Überlieferung nach am 16. März getötet, andere Überlieferung nennt den 15. April als Tag der Bestattung an der Via Salaria durch einen Priester Johannes. Die Leichname von Cyriacus und fünf Gefährten - oder die von Cyriacus, Largus, Smaragdus und 20 Gefährten - wurden dann am 8. August - daher der Gedenktag - unter Papst Marcellus I. übertragen auf einen von der Christin Lucina angelegten Friedhof am 7. Meilenstein der Via Ostiensis - der später nach Cyriacus benannt und beim Bau der Bahnlinie nach Ostia 1918 zerstört wurde -, wo der Chronograph Cyriacus zusammen mit Largus, Crescentianus, Memmia, Juliana, und Smaragdus nennt. Die Verehrung setzte bald nach Cyriacus' Tod ein, sie findet sich schon in Festkalendern des 4. Jahrhunderts und im Martyrologium des Hieronymus.
Diesem Verzeichnis bekannt war auch schon eine Kirche an den Thermen des Diokletian bekannt, wohl an der Stelle der heutigen Kirche Santa Maria degli Angeli e dei Martiri.
Papst Honorius I. ließ an der Stelle des Grabes an der Via Ostiensis Mitte des 7. Jahrhunderts eine kleine Kirche errichten, die von den Päpsten Leo III. und Benedikt III. im 8. Jahrhundert restauriert wurde. Im 9. und 10. Jahrhundert wurden die Reliquien in die Stadt, u. a. in die Kirche San Marcello al Corso, gebracht.
Nachdem der Pfarrer von Palermo, Antonio del Duca, 1541 eine Vision von sieben schneeweiß erscheinenden Märtyrern über den Thermen des Diokletian hatte - neben Cyriacus, Smaragdus und Largus, waren es Saturninus und Sisinnius sowie Thrason und Marcellus I. -, wurde dort die Kirche Santa Maria degli Angeli e dei Martiri eingebaut.
Reliquien kamen u. a. 847 in das damalige Kollegiatstift nach Neuhausen - dem heutigen Stadtteil von Worms - in die ehemalige, ihm geweihte Kirche und 1049 durch Papst Leo IX. nach Altorf im Elsass, eine Armreliquie unter Kaiser Otto I. nach Bamberg. Im 10. und 11. Jahrhundert verbreitete sich Cyriacus' Verehrung v. a. in Mitteldeutschland, Westfalen und am Oberrhein, Reliquien kamen 959 Gernrode bei Quedlinburg und nach Frose bei Halle, weitere aus Neuhausen nach Speyer in die Katharinenkapelle im Dom und ins Kloster Lorsch. Nachdem an Cyriacus' Gedenktag im Jahr 1266 die Mehrheit des Domkapitels von Würzburg sich in der Schlacht bei Sulzfeld am Main, einer der großen Ritterschlachten des Mittelalters, gegen den gewaltsam um das Amt kämpfenden Bischofskandidaten der Minderheit durchgesetzt hatte, nahm die Verehrung in Franken stark zu. Ab der Mitte des 14. Jahrhunderts wurde er als einer der Vierzehn heiligen Nothelfer verehrt.
In der 1655 von Bergarbeiten in über 1000 Metern Höhe erbauten, Cyriacus geweihten Kapelle auf dem Dürrenbühl bei Rothaus wird seit Jahrhunderten am ersten Samstag im August eine Pilgerfahrt gefeiert, heutzutage verbunden mit der Segnung landwirtschaftlicher Maschinen, vor allem Traktoren, aber auch von Personenwagen der Pilger.
In der Pfalz als Patron des Weinbaus verehrt, werden Cyriacus noch heute in einer Kapelle bei Lindenberg - wo er als Einsiedler gelebt haben soll - am Sonntag nächst dem 8. August bei der Cyriakus-Wallfahrt die ersten Trauben dargebracht. Einmal sei er auf dem Heimweg von Deidesheim, wo er oft Kranke im Spital - das tatsächlich 1494 als Hospiz gegründet wurde - besucht habe, müde gewesen und sich deshalb einen "Wingertstiefel" - einen Pfahl, der zur Stütze der Rebe dient - als Wanderstab für den Heimweg - nach anderer Überlieferung als Stütze bei Glatteis - genommen. Normalerweise begrüßte das Glöckchen der Lindenberger Kapelle den heimkehrenden Heiligen, doch diesmal schwieg es. Cyriacus erkannte sein Unrecht, brachte den Pfahl an seine Stelle zurück - und bei seiner Wiederkehr nach Lindenberg erklang wieder der fröhliche Glockenton.
Cyriacus wird als einer der Vierzehn Nothelfer verehrt.
Attribute: Diakon, mit Buch als Exorzismus-Text, mit Teufel oder Drachen an Kette, mit Kaisertochter Arthemia, mit Schwert
Patron der Zwangsarbeiter; des Weinbaus; bei schwerer körperlicher Arbeit; gegen Gewitter, Versuchung und böse Geister, Besessenheit und Anfechtungen in der Todesstunde.