Heiliger Gebhard II. von Konstanz
Gedenktag 27. August
Der Heilige Gebhard war Bischof von Konstanz. Geboren wurde er am 7. August 949 auf Burg Hohenbregenz in Bregenz in Österreich. Verstorben ist Gebhard am † 27. August 995 in Konstanz in Baden-Württemberg.
Gebhard war Sohn des Grafen Utzo von Bregenz aus dem bedeutenden Alemannengeschlecht der Udalrichinger und seiner Frau Diethild. Weil diese bei seiner Geburt starb, wurde Gebhard in der Domschule in Konstanz erzogen, von seinem Onkel Konrad zum Priester geweiht, 979 von Kaiser Otto II., zu dem er enge Beziehungen pflegte und dem er als geistlicher Berater diente, zum Bischof von Konstanz - der damals größten deutschen Diözese - ernannt und im Mainzer Dom geweiht; die Bischofskirche stand damals an der Stelle der - heute evangelischen - Kirche St. Johannis. 980 besuchte Otto II. ihn in Konstanz, 988 und 994 auch Otto III., dessen Patenonkel Gebhard war.
Als zweiter Nachfolger von Konrad setzte Gebhard dessen Reformarbeit fort, die Mönche mussten ein strengeres Leben führen. Er reiste unermüdlich, besuchte Klöster, weihte Kirchen und gründete 983 das Benediktinerkloster Petershausen als erstes bischöfliches Eigenkloster; das Kloster erhielt 989 von Papst Johannes XV. seine Privilegien, im selben Jahr brachte Gebhard eine Kopf-Reliquie von Gregor "dem Großen" nach Konstanz. Er soll einen auf allen Vieren kriechenden Lahmen geheilt haben, indem er ihn an seinem Stab aufrichtete.
Gebhard Fugel: Grundsteinlegung für das Kloster Petershausen in Konstanz durch Gebhard und Überführung der Reliquien von Papst Gregor „dem Großen” dorthin, 1895/96, in der Wallfahrtskirche auf Burg Hohenbregenz
Gebhard Fugel: Grundsteinlegung für das Kloster Petershausen in Konstanz durch Gebhard und Überführung der Reliquien von Papst Gregor "dem Großen" dorthin, 1895/96, in der Wallfahrtskirche auf Burg Hohenbregenz
Im Kloster Petershausen wurde Gebhard beigesetzt. Er wurde schon unmittelbar nach seinem Tod als Heiliger verehrt. 1134 und 1259 wurden seine Gebeine erhoben und damit die Heiligsprechung vollzogen; 1530 warfen Bilderstürmer seine Reliquien in den Rhein. Gebhards Geburtsort, die Burg Hohenbregenz, wurde im 30-jährigen Krieg 1647 zerstört. In den Ruinen siedelten sich Einsiedler an, die dort 1723 eine Gebhard und Georg geweihte Kirche erbauten, die zum Wallfahrtsort wurde. Sie wurde 1821 mit einem Altarbild und 1895/1896 mit Deckenfresken von Gebhard Fugel ausgeschmückt. Gebhard ist Patron für leichte Entbindung, weil er durch einen Kaiserschnitt zur Welt kam - seine Mutter starb unmittelbar vor seiner Geburt.
Kanonisation: Papst Callistus II. sprach Gebhard 1124 heilig.
Attribute: Tiara, Totenkopf
Patron gegen Halsleiden; für glückliche und leichte Entbindung; der Diözese Feldkirch 1
Bauernregel: "Wie's Sankt Gebhard hält, / ist der ganze Herbst bestellt."
Franz Elsensohn aus Götzis in Vorarlberg merkt zurecht an, dass Gebhard - entgegen einer verbreiteten Auffassung - nicht Landespatron von Vorarlberg ist - das ist Joseph; Gebhard ist Diözesanpatron. "Die Sache ist allerdings derart verworren und schon so oft falsch wiedergegeben worden, dass ich Sie auf eine genaue Darstellung auf der Internetseite verweisen möchte, wo dieses Thema von Dr. Ulrich Nachbaur vom Vorarlberger Landesarchiv genauestens dargestellt wird."