Heiliger Leopold Mandić - Ordensmann, Priester, Mystiker
Gedenktag 30. Juli - Geburtstag 12. Mai
Geboren wurde Leopold Mandic am * 12. Mai 1866 in Castelnuovo, heute Herceg Novi in Montenegro und starb am † 30. Juli 1942 in Padua in Italien.
Bogdan Mandić, letztes der zwölf Kinder eines kroatischen Ehepaares, war körperlicher von zwergenhafter Gestalt mit einer Körpergröße von gerade 1,35 m. Ab 1882 besuchte der das Seminar der Kapuziner in Kloster in Udine, mit 18 Jahren trat er in Bassano del Grappa dem Orden bei und erhielt den Ordensnamen Leopold. Er vollendete seine Studien in Udine und wurde 1890 in der großen Ordenskirche Santissimo Redentore in Venedig zum Priester geweiht und wirkte dann dort als Beichtvater.
1897 kam Leopold als Leiter ins Kloster nach Zara / Zadar, 1906 nach Thiene bei Vicenza, dann ins Kloster nach Padua.
In Padua lebte Leopold mehr als 30 Jahre in einer zwischen der Kirche und dem Kloster angebauten, kleinen, ungeheizten und fensterlosen Zelle. Seine Aufgabe war, als Beichtvater tätig zu sein, was er unermüdlich tat. Er war nicht nur klein, sondern auch kränklich und sprachbehindert, saß in einem abgewetzten Lehnstuhl und konnte in besonderer Weise vielen Menschen die Botschaft von der liebevollen Annahme durch Christus vermitteln. Tausende Laien, zahlreiche Priester und Bischöfe - darunter auch der spätere Papst Johannes Paul I. - kamen zu ihm, nachdem sie oft stundenlang in der langen Menschenschlange warteten, bis sie seinen Rat erhalten konnten. Berichtet wird von zahlreichen Wundern und Leopolds Fähigkeit, die Zukunft zu schauen. So sagte er die Zerstörung der Kirche und des Klosters durch Bomben im 2. Weltkrieg, aber die Verschonung seiner Zelle voraus, was im Mai 1944 tatsächlich eintraf. Er war ein großer Verehrer der Maria und hatte mystische Gaben.
Leopolds Gaben der Menschenkenntnis und Herzenswärme waren gepaart mit großem Verständnis für menschliche Schwächen. Seine umfassenden Kenntnisse der Lehren über Maria wollte er in einem Buch zusammenfassen, ob seiner ununterbrochenen Taätigkeit als Beichtvater fand er dazu aber keine Zeit. 1934 konnte er mit einer Gruppe von Pilgern Lourdes besuchen und an der Grotte der Erscheinung eine Messe feiern. Ein besonderes Anliegen war ihm auch die Vereinigung mit der Orthodoxen Kirche.
Schon bei seinem Tod eilte Leopold Mandić der Ruf der Heiligkeit voraus. Noch bei der Graböffnung 1966 war sein Leichnam unverwest.
Kanonisation: Am 2. Mai 1976 wurde Leopold Mandić durch Papst Paul VI. selig- und am 16. Oktober 1983 durch Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen.
Eine Franziskaner-Tertiarin aus Padua schrieb:
Ich erinnere mich an die wiederholte Mahnung P. Leopolds: Verehrt die Mutter Gottes! Sie kann alles. Sie ist unsere Mutter! Ganz warm und eindringlich fügte er dann noch hinzu: O die Madonna! Die Madonna! Mit dieser inständigen Anrufung Marias schien er die Seelen zu seinen Füßen der seligsten Jungfrau zu empfehlen. Durch diese Worte P. Leopolds allein schon wurde ich wie umgewandelt. Ich fühlte, wie durch diesen Ausruf P. Leopolds die Gottesmutter die Nöte meiner Seele verstanden hatte. P. Leopold, dieser reine und demütige Ordensmann, führte die Seelen sicher zur Mutter Gottes!