Heiliger Noach - Retter der Menschen und Tiere, Weinbauer
Gedenktag 19. Dezember
Noach, Retter der Menschen und Tiere, Weinbauer, geboren 3050 v. Chr. (nach dem jüdischen Kalender), † 2100 v. Chr. (nach dem jüdischen Kalender).
Von Noach berichtet die theologische Lehrerzählung der Urgeschichte des Alten Testaments. Er war der Sohn von Lamech, Enkel von Metuschelach, also die 10. Generation nach Adam, und zeugte im Alter von 500 Jahren seine Söhne Sem, Ham und Japhet (1. Mose 5, 27 - 32). Noach lebte als untadeliger Mann und fand deshalb Gnade vor Gott, als der beschloss, er werde "die Menschen, die ich geschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, denn es reut mich, dass ich sie geschaffen habe" (1. Mose 6, 7). Noach bekam von Gott den Auftrag zum Bau der Arche mit 135 m Länge, 22,5 m Breite und 13,5 m Höhe, damit er und seine Frau mit seinen Söhnen und Schwiegertöchtern sowie je einem Paar (bzw. sieben Paaren, 1. Mose 7, 2) von allen Tieren vor der kommenden Sintflut gerettet werden (1. Mose 6, 14 - 20). Als Noach 600 Jahre alt war, kam die Sintflut und vernichtete alles Leben auf der Erde, nur die Insassen der Arche wurden gerettet.
Nach dem Ende der Flut baute Noach einen Altar, brachte Dankopfer und bewog Gott zum Entschluss, er werde "hinfort nicht mehr schlagen, was da lebt. Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht." (1. Mose 8, 21 - 22). Das Zeichen dieses Bundes, den Gott mit Noach und allen Lebewesen schloss, wurde der Regenbogen (1. Mose 9, 11 - 17). Noach wurde nach Ende der Sintflut und Landung der Arche am Berg Ararat der erste Weingärtner, alsbald durch den gegorenen Rebensaft selbst betrunken und vor seinen Söhnen entblößt. Sein Name dürfte mit seinem Beruf und der Wirkung des Weins zu tun haben. Im Alter von 950 Jahren starb Noach (1. Mose 9, 18 - 28). Im Alten wie im Neuen Testament gilt er als Vorbild des gerechten Glaubenden (Ezechiel, 14, 14. 20; Hebräerbrief 11, 7).
Japhet, der zusammen mit Sem Träger der Segensverheißung war (1. Mose 9, 27), wurde der Urahne der Meder, der Griechen, der Menschen am Schwarzen Meer und am nördlichen Mittelmeer und der indogermanischen Völker (1. Mose 10, 2 - 5). Die Nachfahren von Ham, dem von Noach verfluchten Sohn, weil der seine Blöße nicht bedeckte, sondern ihn verpetzte (1. Mose 9, 22 - 25) sind die Ägypter und Araber, die Babylonier, die Assyrer, die Kreter und Philister, die Kanaaniter - also die späteren Feinde Israels.
Das Martyrologium von Hieronymus nennt unter Berufung auf Jakob von Nisibis den 28. April als den Tag, an dem Noach die Arche verließ. Die Armenische Kirche gedenkt Noachs unter den Patriarchen und feiert sein Gedächtnis am 1. Sonntag nach dem Tag der Verklärung Jesu.
Muslime feiern das Ashura-Fest am 10. Muharram als Tag der Landung der Arche mit der "Suppe Noachs": einer Art Pudding, der aus sieben natürlichen Zutaten besteht; die Zutaten sind variierbar, es müssen aber immer sieben sein und man muss etwas von der Süßspeise an sieben Freunde weiterreichen, damit sie Glück und Segen bringt. Der Legende nach feierten die Überlebenden aus der Arche den Tag nach der Sintflut mit einem Festessen; dazu ließ Noach alle noch vorhandenen Lebensmittel zusammentragen und daraus eine Speise zubereiten.