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Heiliger Prophet Daniel

Hl. Daniel Prophet
Datum:
Veröffentlicht: 21.7.21
Von:
Christian Kaufmann

Gedenktag 21 Juli

Hl. Daniel Prophet

Daniel, geboren, in Jerusalem in Israel, gestorben † nach 536 v. Chr. in Babylon, heute Han-al-Mahawil im Irak.

Daniel ist die Figur eines im 2. Jahrhundert v. Chr. entstandenen, lehrhaften apokalyptischen Buches, das der Verfasser in der Form eines Selbstzeugnisses aus dem 6. Jahrhundert verfasst hat und das Bestandteil des Alten Testaments wurde.

Der Daniel des Buches wurde 605 v. Chr. nach Babylon - dem heutigen Han-al-Mahawil im Irak - ins Exil deportiert, dann dort am Hof des Königs Nebukadnezar erzogen. Nach einer Traumdeutung erhielt er eine einflussreiche Stellung am Hof (Daniel 1). Wegen ihrer Glaubenstreue ließ der König einige seiner hebräischen Freunde in einen Feuerofen werfen, aber sie überlebten dank Gottes Hilfe (Daniel 3). Daniel deutete auch dem nachfolgenden König Belsazar die sprichwörtlich gewordenen, geisterhaften "Zeichen an der Wand", die "Menetekel"; sie lauteten: "Mene mene thekel upharsin" und bedeuten: "mene": "Gezählt sind Deine Tage"; "thekel": "Du bist von Gott gewogen und zu leicht befunden"; "upharsin": "und geteilt werden wird Dein Reich" (Daniel 5). Weil Daniel sich nicht an das Verbot des Betens hielt, das König Darius erlassen hatte, wurde er in die Löwengrube geworfen, blieb aber unversehrt und wurde gerettet (Daniel 6).

Seinem Volk im Exil erschloss Daniel mit seiner apokalyptischen Weissagung die Messias- und Endzeiterwartung (Daniel 7 - 12)

Das Gebäude mit dem angeblichen Grab Daniels in Susa - heute Ruinen bei Shush - im Iran hat die Form eines Zuckerhutes.

Attribute: Löwen, Widder

Patron der Bergleute

 

Worte über Daniel

Eine weniger bekannte Geschichte ist die von Daniel und den Priestern des Bel / Baal aus Daniel 14, 2 - 22. Darin steht:

"Daniel war der Vertraute des Königs, der ihn höher schätzte als alle seine Freunde. Nun hatten die Babylonier ein Bild des Gottes Bel. Sie wendeten für ihn täglich zwölf Scheffel Feinmehl auf, dazu vierzig Schafe und sechs Krüge Wein. Auch der König verehrte ihn und kam jeden Tag, um ihn anzubeten. Daniel aber betete seinen eigenen Gott an. Der König sagte zu ihm: Warum betest du Bel nicht an? Er erwiderte: Ich verehre keine Standbilder, die von Menschen gemacht worden sind, sondern nur den lebendigen Gott, der den Himmel und die Erde erschaffen hat und die Herrschaft besitzt über alles, was lebt.

Der König entgegnete ihm: Du meinst also, Bel sei kein lebendiger Gott? Siehst du nicht, welche Mengen er Tag für Tag isst und trinkt? Da lachte Daniel und sagte: Lass dich nicht täuschen, König! Dieser Bel ist innen von Lehm und außen von Bronze; er hat niemals gegessen oder getrunken. Da wurde der König zornig; er rief die Priester des Bel herbei und sagte zu ihnen: Wenn ihr mir nicht sagt, wer all diese Mengen verzehrt, müsst ihr sterben. Beweist ihr aber, dass Bel das alles verzehrt, dann muss Daniel sterben, weil er über Bel gelästert hat. Daniel sagte zum König: Es soll geschehen, was du gesagt hast.

Es waren aber siebzig Belpriester, nicht gerechnet die Frauen und Kinder. Der König ging nun mit Daniel in den Tempel Bels. Die Belpriester sagten: Wir gehen jetzt hinaus. Trag du, König, selbst die Speisen auf, mische den Wein und stell ihn hin! Verschließ dann die Tür und versiegle sie mit deinem Ring! Wenn du morgen früh wiederkommst und dich nicht davon überzeugen kannst, dass Bel alles verzehrt hat, dann wollen wir sterben, andernfalls aber Daniel, der uns verleumdet hat. Sie waren unbesorgt; denn sie hatten sich zum Opfertisch einen verborgenen Zugang gemacht, durch den sie jeweils hereinkamen, um alles zu verzehren.

Als die Priester hinausgegangen waren, trug der König die Speisen für Bel auf. Daniel aber ließ durch seine Diener Asche holen und damit den ganzen Boden des Tempels bestreuen, wobei nur der König zusah. Dann gingen sie hinaus, verschlossen die Tür, versiegelten sie mit dem Ring des Königs und entfernten sich. In der Nacht kamen wie gewöhnlich die Priester mit ihren Frauen und Kindern; sie aßen alles auf und tranken den Wein. Früh am Morgen aber ging der König mit Daniel zum Tempel. Der König fragte: Sind die Siegel unversehrt, Daniel? Er antwortete: Sie sind unversehrt, mein König. Kaum war das Portal geöffnet, da blickte der König auf den Opfertisch und rief laut: Groß bist du, Bel! Bei dir gibt es nie einen Betrug.

Doch Daniel lachte; er hinderte den König, das Innere zu betreten, und sagte: Sieh dir doch den Fußboden an und prüfe, von wem diese Fußspuren sind. Der König sagte: Ich sehe Fußspuren von Männern, Frauen und Kindern. Und er wurde zornig und ließ die Priester mit ihren Frauen und Kindern festnehmen. Sie mussten ihm die geheime Tür zeigen, durch die sie hereingekommen waren, um das, was auf dem Tisch stand, zu verzehren. Darauf ließ sie der König töten. Den Bel aber übergab er Daniel, der ihn und sein Heiligtum zerstörte."

Zitate aus dem Buch Daniel:

"König Darius schrieb an alle Völker, Nationen und Sprachen auf der ganzen Erde: Friede sei mit euch in Fülle! Hiermit ordne ich an: Im ganzen Gebiet meines Reiches soll man vor dem Gott Daniels zittern und sich vor ihm fürchten. Denn er ist der lebendige Gott; er lebt in Ewigkeit. Sein Reich geht niemals unter; seine Herrschaft hat kein Ende. Er rettet und befreit; er wirkt Zeichen und Wunder am Himmel und auf der Erde; er hat Daniel aus den Tatzen der Löwen errettet." (Daniel 6, 26 f)

"In jener Zeit tritt Michael auf, der große Engelfürst, der für die Söhne deines Volkes eintritt. Dann kommt eine Zeit der Not, wie noch keine da war, seit es Völker gibt, bis zu jener Zeit. Doch dein Volk wird in jener Zeit gerettet, jeder, der im Buch verzeichnet ist. Von denen, die im Land des Staubes schlafen, werden viele erwachen, die einen zum ewigen Leben, die anderen zur Schmach, zu ewigem Abscheu. Die Verständigen werden strahlen, wie der Himmel strahlt; und die Männer, die viele zum rechten Tun geführt haben, werden immer und ewig wie die Sterne leuchten." (Daniel 12, 1 – 3)

Quelle: Einheitsüberetzung.

Zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,

Benediktinerabtei Schäftlarn.

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