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Heiliger Simon der Zelote und Heiliger Judas Thaddäus - Apostel

Apostel Simon und Judas Thaddäus
Datum:
Veröffentlicht: 28.10.21
Von:
Christian Kaufmann

Gedenktag 28. Ohtober

Apostel Simon und Judas Thaddäus

Simon trägt den Beiname "Zelotes" (Lukasevangelium 6, 15) - aramäisch "Kananäus", deutsch "der Eiferer" - weil er wohl ursprünglich der politisch radikalen Bewegung der Zeloten angehörte, die gewaltsam die römischen Fremdherrscher aus Israel vertreiben wollte. Das Neue Testament nennt ihn in Aufzählungen der 12 Jünger (Matthäusevangelium 10, 4; Markusevangelium 3, 18; Apostelgeschichte 1, 13), besondere Erwähnung findet er hier sonst nicht.

Simons Identifizierung mit dem Bräutigam bei der Hochzeit zu Kana (Johannesevangelium 2, 1 - 11) oder Nathanael (Johannesevangelium 21, 2) wegen der Annahme seiner Herkunft aus Kanaan beruhen auf sprachlichem Missverständnis der Bezeichnung "Kananäus".

Manche Überlieferungen nennen Simon als Apostel unter den Juden und erzählen von seinem Martyrium; er sei enthauptet, nach anderen Quellen zersägt worden.

Die Legende nennt Simon und Judas Thaddäus Brüder von Jakobus dem Jüngeren, Söhne des Alphäus und der Maria des Kleophas. Nach der Legenda Aurea wirkte Simon in Syrien und Mesopotamien zusammen mit Judas Thaddäus, dann in Persien, wo beide dem Feldhauptmann des Königs von Babylon - dem heutigen Han-al-Mahawil -, Baradach, Sieg und Frieden prophezeiten, was sich tatsächlich und unmittelbar am nächsten Tage ereignete. Als Götter in Menschengestalt zu König Xerxes geführt, tauften sie ihn, den ganzen Hofstaat und viele Tausende im Land.

Wiederholt zum Vernichten der feindlichen Gewalten aufgefordert, war ihr ständiges Wort: "Nicht zu töten, sondern lebendig zu machen sind wir gekommen." Nach zahlreichen Wundertaten, mit denen sie die Machtlosigkeit der Zauberer bewiesen und die Abgötter stürzten, entfachten die Zauberer im Lande einen Aufstand der Priester, die beide Apostel erstachen, nach anderer Legende enthaupteten oder Judas mit einer Keule, Simon mit einer Säge zu Tode martern ließen. Ein gewaltiges Unwetter erschlug daraufhin Priester und Zauberer. Der König ließ die Leichen der beiden Heiligen suchen, bestatten und eine große Kirche darüber bauen.

Wieder anderen Überlieferungen zufolge wirkte Simon am Schwarzen Meer in der Gegend von Sochumi in Georgien, wo er zu Tode gemartert wurde. Hier wurde er in einer Kirche begraben, an deren Stelle später das Kloster "Neo Aphon" errichtet wurde.

Angebliche Reliquien werden in der Peterskirche in Rom, der Kirche St. Andreas in Köln, in Hersfeld und an anderen Orten verehrt. Die Abtei Sayn bei Neuwied erhielt 1206 vom Kölner Erzbischof Bruno II. von Sayn eine Armreliquie und wurde damit Ziel vieler frommer Pilger; dem Wasser des Simonsbrunnens hinter der Kirche schrieb man Heilkraft zu.

Der Simonstag ist örtlich Lostag der Bauern und gilt ihnen als Beginn der Winterzeit. Weil nun die Männer zuhause blieben, war es auch der Tag der "Pantoffelhelden" - der Tag, an dem ein Mann seiner Frau nicht widersprechen soll.

 

Judas war der Sohn eines Jakobus (Lukasevangelium 6, 16) und einer der Jünger Jesu; er ist nicht zu verwechseln mit Judas, genannt Ischariot, der Jesus verraten hat, wie das Johannesevangelium (14, 22) ausdrücklich betont. Judas wird dort als einziges Mal im Neuen Testament handelnd erwähnt mit seiner Frage, warum Jesus seine Abschiedsrede exklusiv den Jüngern und nicht der ganzen Welt offenbare. In der Apostelliste der Apostelgeschichte (1, 13) wird er als Judas, in den Apostellisten des Markus- (3, 18) und des Matthäusevangeliums (10, 3) wird ein Thaddäus genannt, jeweils an der 10. oder 11. Stelle neben Simon dem Zeloten.

Einige alte Bibelhandschriften nennen Thaddäus "Lebbäus" oder "Judas Zelotes

Die alte Kirche sah in Judas und Thaddäus seit Origenes dieselbe Person, die Acta Sanctorum behandeln dagegen beide getrennt. Die Tradition sieht Judas Thaddäus meist zusammen mit Simon und nannte die beiden Brüder von Jakobus dem Jüngeren, also Söhne des Alphäus und der Maria des Kleophas. Der ihm immer wieder zugeschriebene "Brief des Judas" im Neuen Testament, der letzte der sogenannten katholischen Briefe, stammt sicher nicht von ihm, denn dessen Verfasser nennt sich selbst "Bruder des Jakobus".

 

Nach einer erstmals von Eusebius von Cäsarea bezeugten Legende, die um 400 zur "Doctrina Addaei" erweitert und dann auch in die Legenda Aurea aufgenommen und auch in der Armenischen Kirche überliefert wurde, schickte der Apostel Thomas Thaddäus nach der Himmelfahrt Christi unter dem Namen Addai zu Abgar V., dem König von Edessa - dem heutigen Sanlıurfa -; der König war an Lepra erkrankt, hatte Jesus um sein Kommen und seine Heilung gebeten, der aber hatte ihm zunächst nur ein wahres Abbild seiner selbst, ein "Acheiropoieton" gesandt, woraufhin der König genas. Thaddäus nahm den Dank des Königs entgegen, bekehrte auch das Volk und wirkte als erster Bischof der Stadt, bis er schließlich weiterzog.

Nach anderen Überlieferungen wirkte Thaddäus zusammen mit Simon Zelotes in Syrien und Mesopotamien - etwa dem heutigen Irak -, dann in Persien, wo beide dem Feldhauptmann des Königs von Babylon - dem heutigen Han-al-Mahawil -, Baradach, Sieg und Frieden prophezeiten, was tatsächlich gleich am nächsten Tag Wirklichkeit wurde. Als Götter in Menschengestalt zu König Xerxes geführt, tauften sie ihn, den ganzen Hofstaat und viele Tausende im Land. Wiederholt zum Vernichten der feindlichen Gewalten aufgefordert, wiederholten sie ihr ständiges Wort: "Nicht zu töten, sondern lebendig zu machen sind wir gekommen."

Nach zahlreichen Wundertaten, mit denen sie die Machtlosigkeit der Zauberer bewiesen und die Abgötter stürzten, organisierten die Zauberer im Lande einen Aufstand der Priester, die beide Apostel erstachen, nach anderen Legenden enthaupteten, nach wieder anderer Version Thaddäus mit einer Keule und Simon mit einer Säge zu Tode martern ließen. Ein gewaltiges Unwetter erschlug daraufhin Priester und Zauberer. Der König ließ die Leichen der beiden Heiligen suchen, bestatten und eine große Kirche darüber bauen.

Nach der armenischen Tradition missionierte Judas Thaddäus zusammen mit Bartholomäus in Armenien. Nach diesem "Martyrium des heiligen Thaddäus" erlitt er unter einem König namens Sanatruk den Tod um Jesu Christi willen. Auch die

Assyrische Kirche des Ostens führt sich auf die Mission des Thaddäus in Mesopotamien zurück.

Die Syrisch-Orthodoxe Kirche verehrt Judas aufgrund von Verwechslung auch als Bruder von Jakobus dem Älteren (statt Jakobus dem Jüngeren) und damit auch als Bruder von Johannes und unterscheidet ihn von Thaddäus.

Angeblich mündlich von Thaddäus überbrachte Jesus-Worte gebrauchte man in Syrien und Ägypten noch lange als Unheil abwehrendes Schutzmittel.

In der katholischen Kirche wurde das heutige Fest zuerst in Gallien begangen und kam von dort in den römischen Kalender; schon das Martyrologium des Hieronymus kannte ihn. Judas Thaddäus war ein in der katholischen Volksüberlieferung lange vergessener Apostel, er wurde erst Ende des 18. Jahrhunderts wieder entdeckt und seitdem als Helfer in verzweifelten Situationen und bei schweren Anliegen angerufen. Reliquien werden vor allem im Petersdom in Rom verehrt, aber auch in der Kirche St. Andreas in Köln.

Besondere Verehrung wird ihm als "San Juditas" gerade in den letzten Jahren in Mexiko zuteil. Aufgrund der Wirtschaftslage und Kriminalität im Land ist der Helfer in schweren Nöten und Anliegen populär geworden, Zentrum der Verehrung ist die Kirche San Hipólito in Mexiko City, in der Claretiner 1982 seine Statue auf dem Hauptaltar aufstellten.

 

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