Heiliger Zacharias und Elisabeth - Eltern von Johannes dem Täufer
Gedenktag 23. September
Zacharias, Priester, Vater, Märtyrer (?),† um 10 in Jerusalem in Israel, und seine Frau Elisabeth lebten wohl in Ein Kerem bei Jerusalem. Er war Priester am Tempel in Jerusalem; seine Ehe war kinderlos geblieben. Im hohen Alter erschien ihm eines Tages, als er gerade im Tempel das Opfer darbrachte, der Erzengel Gabriel und verhieß ihm die Geburt eines Sohnes, des neuen Elija. Weil Zacharias mit ungläubigem Erstaunen reagierte und ein Zeichen forderte, wurde er bis zur Geburt mit Stummheit geschlagen (Lukasevangelium, 1, 5 - 25). Nach der Geburt gab er gemäß der Weisung des Engels dem Kind bei der Beschneidung am achten Tag nach der Geburt den Namen Johannes - der spätere Täufer -, erhielt seine Sprache zurück und betete, erfüllt vom Heiligen Geist, den Lobgesang (Lukasevangelium, 1, 68 - 79), in dem er das Kommen des ersehnten Erlösers ansagte.
Das "Evangelium des Jakobus" aus dem 2. Jahrhundert kennt den Priester Zacharias bei der Eheschließung von Joseph mit Maria und als standhaften Mann, der beim Kindermord des Herodes den Aufenthaltsort seines Sohnes, der mit Elisabeth geflohen war, nicht preisgab.
Eine Überlieferung des 3. Jahrhunderts - inspiriert möglicherweise durch Lukasevangelium 11, 51 - berichtet, Zacharias sei im Tempel in Jerusalem ermordet worden. Das Grab von Zacharias ist wie das von Elisabeth und das ursprüngliche von Johannes nach alter Überlieferung in Samaria - dem heutigen Shomron / as-Samarah-; dieses Grab wurde von Hieronymus bestätigt. Im 4. Jahrhundert wurde dort eine Johannes geweihte Kirche errichtet und um 1155 von Kreuzfahrern auf deren Ruinen eine Basilika, deren Reste 1931 ausgegraben wurden. Die Kopfreliquie von Zacharias wurde 1377 durch Kaiser Karl IV. dem Kloster in Stams in Tirol geschenkt, sie wird dort an einem Seitenaltar gezeigt.
Laut einer christlicher Überlieferung aus dem 4. Jahrhundert wurde Zacharias dagegen zusammen mit Simeon dem Greis und Jakobus, dem Bruder des Herrn im Kidron-Tal bei Jerusalem bestattet. 2003 fand der Archäologe Joe Zias im bislang als Absamlom-Grab verehrten Monument im Kidron-Tal eine Inschrift, die der Philologen Emile Puech entzifferte als: "Das ist das Grab von Zacharias, dem Märtyrer, dem Hohepriester, dem Vater des Johannes"; das Wort "Märtyrer" liesse sich mit einer Stelle beim Geschichtsschreiber Flavius Josephus aus dem 1. Jahrhundert erklären, nach der ein Priester Zacharias ermordet und ins Kidron-Tal geworfen wurde.
Der Gedenktag der Ostkirche ist der Tag der Auffindung der Reliquien, die 415 nach Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - kamen. Sein Kopf befindet sich in der Basilika San Giovanni in Laterano in Rom, auch in der ihm geweihten Kirche San Zaccaria in Venedig werden Reliquien verehrt.
Auch die Muslimen verehren Zacharias als Gerechten, auch im Koran stirbt er den Märtyrertod.