Hochfest der Geburt des Herrn
"Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht" - "Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren. Er ist der Messias, ..."
Das Weihnachtsfest ist das heute wohl geliebteste und beliebteste Fest der Christenheit, obgleich es im liturgischen Rang hinter dem Osterfest zurücksteht. Im Vergleich mit Ostern ist Weihnachten das deutlich jüngere Fest. Erst im 4. Jahrhundert begann man, ein Fest der Geburt Christi zu feiern. Weil der Ostertermin nach dem luni-solaren, d.h. Mond- und Sonnenjahr berücksichtigenden, jüdischen Festkalender berechnet wird, besitzt er im Gregorianischen und im damals für manche Kirchen der Othodoxie bis heute gültigen Julianischen Sonnenkalender keinen fixen Platz.
Der Tag der Geburt Christi hingegen haftet seit dem 4. Jahrhundert am Fünfundzwanzigster Dezember, dem Tag der Wintersonnenwende im römischen Jahreskalender. Ältere religionsgeschichtliche Forschung ging davon aus, das der Termin für die Geburt des Herrn bewusst auf das Datum des Natalis Solis Inivicti, des Geburtstages des unbesiegten Sonnengottes gelegt wurde, eines beliebten Feiertages, der gleichsam "getauft" war.
Christus als Sonne der Gerechtigkeit (Mal 3,20). Heilendes, strahlendes Licht von Gott her besiegt unsere depremierende, desorientierte, demoralisierende Finsternis: "Das Volk, das im finstern lebt, sieht ein helles Licht; Über denen, die im Land der FInsternis wohnen, strahlt ein Licht auf; Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt." (Jes 9,2)
Fünfundzwanzigster Dezember, Fest der Geburt Christi als des Heilands der Welt. Grund zu großer Freude - nicht zu Befürchtungen und Furcht: "Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude ... Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr." (Lk 2, 1-11) Heiligste Nacht. Fünfundzwanzigster Dezember im Jahr des Herrn. Vor allem aber: Heilszeit, heilende Zeit vom Herrn her, Gnadenzeit, heilsam, heute. (Text: Magnificat)