Palmsonntag
Der Palmsonntag ist das Tor zur Heiligen Woche, der Feier von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi
Die Aussage der einzelnen Tage dieser Woche erschließt sich erst richtig, wenn wir sie im Zusammenhang sehen. Der Einzug Jesu in Jerusalem, die Feier des Abendmahls, den Verrat durch Judas Iskariot und der Verleugnung durch Petrus. Dann die Gefangennahme und Verurteilung Jesu, sowie den Kreuzestod und die Grabesruhe bis hin zur Feier der Auferstehung.
Der Palmsonntag erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem, von dem alle vier Evangelisten berichten. Den Hosannarufen der Menschen, die Jesu Einzug in die Heilige Stadt damals begleiteten, folgten schon bald die "cucifige"-Rufe ("kreuzige ihn") der Menge. Denn Jesus erfüllte nicht die Erwartungen derjenigen, die in ihm den politischen Befreier Israens sahen. Das Reich das er errichtet und bis zu letzt eintritt, ist nicht von dieser Welt.
Die Konsequenz seines Verhaltens zeigt sich dann am Karfreitag.
Etwa seit dem Jahr 400 gibt es in Jerusalem den Brauch, am Nachmittag des Palmsonntags mit dem Bischof in feierlicher Prozession vom Ölberg in die Stadt zu ziehen. Im Mittelalter übernahm die Kirche des Westens den Brauch als Palmprozession vor der Eucharistiefeier. Die während der Prozession getragenen und gesegneten Palmzweige werden auch heute noch von den Gläubigen mitgenommen und in den Wohnungen aufgesteckt.
Während der Prozession mit geschmücktem Kreuz und mit dem Gesang von Lobliedern, kommt das Bekenntnis zuim Auferstandenen zum Ausdruck. Die Lesungen des Tages betonen dabei aber stärker das Leiden und Sterben Jesu. In dieser Spannung von Leiden und Sterben einerseits und Auferstehung (Überwindung des Todes) andererseits, vollzieht sich das liturgische Geschehen dieser Woche.
Der Hymnu aus dem Philipperbrief (2, 6-11 - zweite Lesung) spricht hier vom Hinabsteigen Jesu bis zum Tod am Kreuz und dem Hinaufsteigen in die Herrlichkeit des Vaters.
Hymnus:
Dein König kommt in niedern Hüllen,
ihn trägt der lastbarn Es`lin Füllen,
empfang ihn froh, Jerusalem!
Trag ihm entgegen Friedenspalmen,
bestreu den Pfad mit grünen Halmen;
so ist`s dem Herren angenehm.
O mächt`ger Herrscher ohne Heere,
gewalt`ger Kämpfer ohne Speere,
o Friedefürst von großer Macht!
Es wollen dir der Erde Herren
den Weg zu deinem Throne sperren,
doch du gewinnst ihn ohne Schlacht.
Dein Reich ist nicht von dieser Erden,
doch aller Erde Reiche werden
dem, das du gründest, untertan.
Bewaffnet mit des Glaubens Worten
zieht deine Schar nach allen Orten
der Welt hinaus und macht dir Bahn.
Und wo du kommst herangezogen,
da ebnen sich des Meeres Wogen,
es schweigt der Sturm, von dir bedroht!
Du kommst, dass auf empörter Erde
der neue Bund gestiftet werde,
und schlägst in Fessel, Sünd und Tod.
O Herr von großer Huld und Treue,
o komme du auch jetzt aufs neue
zu uns, die wir sind schwer verstört.
Not ist es, dass du selbst hienieden
kommst, zu erneuern deinen Frieden,
dagegen sich die Welt empört.
O lass dein Licht auf Erden siegen,
die Macht der Finsternis erliegen
und lösch der Zwietracht Glimmen aus,
dass wir, die Völker und die Thronen,
vereint als Brüder wieder wohnen
in deines großen Vaters Haus.