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Pfingsten - Hochfest des Heiligen Geistes

Pfingsten Heiliger Geist
Datum:
Veröffentlicht: 5.6.22
Von:
Christian Kaufmann

„Jedem Einzelnen aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt“.

Pfingsten Heiliger Geist

Am Pfingsttag feiern wir die Sendung des Heiligen Geistes, den Geburtstag der Kirche. Die Apostelgeschichte (2,1-11) spricht davon, dass das erste Pfingstfest an einem der großen jüdischen Wallfahrtsfeste, dem "Wochenfest" (Schavuot) stattfand. Als Erntedank für die Weizenernte wurde dieser Tag später auch zur dankbaren Erinnerung an den Bundesschluß Gottes mit seinem Volk und die Übergabe der Zehn Gebote am Sinai. Da das jüdische "Wochenfest" am 50. Tag (griech. Pentekoste - Pfingsten) nach dem Pesachfest gefeiert wurde, wird deutlich, dass Pfingsten zu Ostern gehört. Es vollendet das Ostergeheimnis und bildet den Abschluss der Osterzeit.

Für die Jünger ist mit dem Kommen des Geistes die messianische Zeit (vgl. Joel 3, 1-3) angebrochen. Sie leben in diesem Bewusstsein und verstehen auch die missionarische Tätigkeit der jungen Kirche als vom Heiligen Geist gewirkt. Pfingsten feiern heißt, sich neu mit der Kraft des Geistes Gottes erfüllen lassen, damit er durch uns die Welt neu gestalten kann. 

Der Pfingstmontag, der nicht in allen Ländern Feiertag ist, wird in den deutschen Diözösen deutlicher an das Pfingstfest angebunden, indem die Messtexte von Pfingsten oder eine Votivmesse zum Heiligen Geist vorgesehen sind. So soll das Festgeheimnis stärker betont werden.

Pfingsten war im Alten Bund ein Erntefest; für uns ist es das Fest des Heiligen Geistes, die Vollendung und Bestätigung von Ostern. Durch den Heiligen Geist wissen wir:      Jesus lebt, er ist der Christus, der Herr. Das bezeugt die glaubende Gemeinde durch ihre Existenz und Lebenskraft, „jedem Einzelnen aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt“. 

Gedanken zu Pfingsten und zum Heiligen Geist von Johannes-Maria Vianny, dem Pfarrer von Ars: 

Aus sich selbst heraus ist der Mensch nichts, mit dem Heiligen Geist jedoch ist er viel. Der Mensch ohne Seele ist ganz Erde und Tier. Nur der Heilige Geist kann seine Seele zu Höherem entfalten und emportragen. 

Wie durch ein Vergrößerungsglas lässt er uns das Gute und Böse deutlich erkennen. Mit dem Heiligen Geist sehen wir alles groß: wir erkennen die Größe der geringsten für Gott getanen Werke und die Größe der kleinen Fehler. Wie ein Uhrmacher mit seiner Lupe das kleinste Räderwerk einer Uhr sieht, so erkennen wir durch das Licht des Heiligen Geistes jeden Teil unseres armen Lebens.

Ohne den Heiligen Geist ist alles kalt. Wenn wir spüren, dass unser Eifer nachlässt, müssen wir schnell eine Novene zum Heiligen Geist beten und Ihn um Glauben und Liebe bitten!

 

Sequenz

Komm herab, o Heilger Geist,

der die finstre Nacht zerreißt,

strahle Licht in diese Welt.

 

Komm, der alle Armen liebt,

komm, der gute Gaben gibt,

komm, der jedes Herz erhellt.

 

Höchster Tröster in der Zeit,

Gast, der Herz und Sinn erfreut,

köstlich Labsal in der Not.

 

In der Unrast schenkst du Ruh,

hauchst in Hitze Kühlung zu,

spendest Trost in Leid und Tod.

 

Komm, o du glückselig Licht,

fülle Herz und Angesicht,

dring bis auf der Seele Grund.

 

Ohne dein lebendig Wehn

kann im Menschen nichts bestehn,

kann nichts heil sein noch gesund.

 

Was befleckt ist, wasche rein,

Dürrem gieße Leben ein,

heile du, wo Krankheit quält.

 

Wärme du, was kalt und hart,

löse, was in sich erstarrt,

lenke, was den Weg verfehlt.

 

Gib dem Volk, das dir vertraut,

das auf deine Hilfe baut,

deine Gaben zum Geleit.

 

Lass es in der Zeit bestehn,

deines Heils Vollendung sehn

und der Freuden Ewigkeit.

Amen. Halleluja.