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Seelsorgebereich:Predigtgedanke von Pater Putzer zu Allerheiligen

Allerheiligen
Datum:
Veröffentlicht: 4.11.25
Von:
Pater Dieter Putzer

Wir feiern heute das Fest Allerheiligen. Wo denken wir, dass diese besonderen Menschen sind, die wir Heilige nennen? „Na, wahrscheinlich im Himmel!“ werden sie mir antworten. Und, wie stellen sie sich den Himmel vor? Wie stellen sie sich den Himmel vor?
Hoffentlich kommt niemand von uns ernsthaft auf die Idee, seine Vorstellung vom Himmel mit der Wirklichkeit gleichzusetzen, das wäre nämlich nahezu fatal, tragisch; Hand aufs Herz, so ein wenig haben wir doch alle den bayerische Schriftsteller Ludwig Thoma mit seiner
humoristischen Satire „Der Münchner im Himmel“ im Sinn. Also „Frohlocken“, „Hosianna-Singen“, “vergeistigte Engel“, „Manna“ …
Zum Glück ist das nur eine humorvolle Satire! Wie ist es im Himmel – interessieren würde es mich schon! Eines Tages, ich war in den Semesterferien ein paar Tage zuhause, fragt mich meine Mutter ganz unerwartet: „Und, wie is' es dann da drüben?“ Mit einer solchen Frage hätte ich schon mal gar nicht gerechnet: „Wie is‘ es dann da drüben?“ Aber das war so typisch für meine Mutter, da schien ihr wieder etwas durch den Kopf zu gehen … „Du, keine Ahnung!“ gab ich ihr zu Antwort: „Woher soll ich das wissen?“ „Ja, aber du studierst doch!“ Wie is‘ es denn da drüben? Ich hab‘ noch heute keine Antwort, außer, dass ich Bilder finde in der Heiligen Schrift – und die sprechen zumeist vom Fest, wenn sie den Himmel in den Blick nehmen. Und ein Wort von Paulus gefällt mir unwahrscheinlich gut. Der
sagt einmal: „Was kein Auge gesehen, was kein Ohr gehört, was keinen Menschen je in den Sinn gekommen ist, das schenkt Gott denen, die ihn lieb haben!“ (1 Kor 2,9) So, und das war’s dann auch schon … Denn mit „seliger Schau“ oder ähnlichem kann ich nicht sonderlich viel anfangen. Ich weiß nur, der Himmel, das IHM ganz nahe sein, ist sein Geschenk an mich und dich und uns alle. Und wie er das hinbekommt, dass ich eine Ewigkeit lang – und schon allein wenn’s um die Ewigkeit geht, versteh‘ ich ja „nur Bahnhof“ – wie er das hinbekommt, dass ich eine Ewigkeit lang staunen werde und fasziniert bin, das überlasse ich mal IHM.