Predigtgedanke von Pater Putzer zu Maria Himmelfahrt
So sehr sich viele Menschen auf den Sommer freuen, dieses Jahr bekommen wir deutlich mit, wie problematisch diese Jahreszeit auch sein kann. In unseren Breiten fehlt schon seit Wochen der dringende Regen, die Ernten sind nicht das, was wir uns wünschen, die Wasser- und Flusspegel sinken bedrohlich ab … Dürre und Trockenheit macht sich breit – und es war dieses Jahr nicht einmal so einfach die Kräuter und Blumen zu sammeln, die wir an diesem Tag segnen – zu viel ist verdorrt und vertrocknet. Mitten im Sommer feiern wir ein Fest, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt, das ihm eine Perspektive gibt unter dem Motto: So erdverhaftet du auch bist, so sehr Leben auch heißt, ins Handgemenge zu kommen, du gehörst doch dem Himmel. Wenn ich nachts noch die Hunderunde drehe, bete ich
die Komplet und als Psalter oft den Psalm 8 und da heißt es: „Was ist der Mensch, dass du dich um ihn kümmerst, des Menschenkind, dass du es beachtest. Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, hast ihn mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt!“ So sieht Gott uns! Und was machen wir aus uns, was macht die Welt aus uns? Ich seh‘ Menschen, die ausgebeutet werden, verzweckt und benutzt, Menschen,
die hungern, die unter Krieg und Terror leiden, die keine Perspektive mehr für sich haben und und und … Maria Aufnahme in den Himmel macht mir jedes Jahr neu bewusst, so erdverhaftet du auch bist, vergiss es nie, du gehörst doch dem Himmel, hast eine göttliche
Würde – lass dir die von nichts und niemand rauben. Maria ist der Prototyp des erlösten Menschen, der seine Vollendung in Gott findet.