Zum Inhalt springen

Seelsorgebereich:Predigtgedanke von Pater Putzer zu Stephanus

wien-2228921_1280
Datum:
Veröffentlicht: 26.12.23
Von:
Pater Dieter Putzer

Jedes Jahr am zweiten Weihnachtstag die kalte Dusche, nicht das festliche Weiß oder Gold wird als liturgische Farbe getragen, es ist das rote Tuch und rot steht für die Kraft oder die Dynamik des Geistes oder für das Blut; Heute verweist die rote Farbe auf einen, der im wahrsten Sinn des Wortes für seinen Glauben den Kopf hingehalten hat, sprich, der für das, wovon er überzeugt war – felsenfest – sogar sein Blut vergossen hat. Stephanus, ein junger Mann, Grieche von Geburt, aber einer, der überzeugt war von seinem Glauben und daraus keinen Hehl machte, selbst dann nicht, als es für ihn blutiger Ernst wurde … Bekennermut sagen die Christen seither – und
Stephanus ist nicht er einzige, der diesen Mut aufbrachte: An einem Karfreitag wurde der alte Husarengeneral von Zieten zur Tafel Friedrichs des Großen geladen. Der General aber ging an diesem Tag zum Abendmahl. Er ließ sich deshalb beim König entschuldigen.
Nicht lange danach lud ihn der König wieder ein: „Nun, Zieten, wie ist Ihm das Abendmahl am Karfreitag bekommen? Hat Er den Leib und das Blut Christi auch ordentlich verdaut?“ Alles lachte. Zieten aber stand auf, trat vor den König und sprach mit fester Stimme: „Eure königliche Majestät wissen, dass ich im Krieg keine Gefahr gescheut habe. Wenn's nütze ist und mein König befiehlt, so lege ich mein graues Haupt zu seinen Füßen. Aber es gibt einen über uns, der ist mehr als Eure königliche Majestät. Das ist der Heiland der Welt. Den Heiligen lasse ich nicht antasten und verhöhnen; denn auf ihm beruht mein Glaube, mein Trost und meine Hoffnung im Leben und im Sterben.“ Allgemeine Bestürzung im Saal. Der König aber stand auf und sagte bewegt: „Glücklicher Zieten! Ich habe allen Respekt vor deinem Glauben. Es soll nicht wieder vorkommen.“