Seelsorgebereich:Predigtgedanke von Pater Putzer zu Weihnachten

Den Advent und Weihnachten kann man mit den Sinnen wahrnehmen. Man kann diese Tage und Wochen sehen und hören, man kann sie riechen und schmecken und man kann sie fühlen. Das war so ein wenig das Thema meiner vier Adventssonntage. Aber, wenn ich ganz ehrlich bin, wird mir in diesen Tagen und Wochen, wenn’s ums Hören und Sehen, ums Schmecken und Riechen, ums Fühlen geht, oft etwas zu dick aufgetragen … Ich denke nur an das ganze Gedudel in den Kaufhäusern, an all die Weihnachtshits aus den Lautsprechern, die uns permanent einlullen möchten. Dabei wird mir, wenn ich selber mal zur Ruhe komme, also sprich abseits von all dem Trubel, durch den Advent und Weihnachten schon langsam einem langgezogenen Karneval ähnelt, klar: Gott landet ganz leise.
Der Ort, an dem Menschen in allen Religionen dem Göttlichen begegnen, ist die Stille und das Schweigen. Dem Göttlichen, eigentlich dem Unsagbaren kann der Mensch erst begegnen, wenn er alles Laute, die Oberflächlichkeit, das letztlich Belanglose zurücklässt und sich die Stille zumutet. Gott landet leise, nicht nur im Futtertrog damals an Weihnachten „eins“, sondern auch in unserem Leben, in jedem neuen Blick, im guten Gedanken. Dann, wenn in uns die Empathie, die Liebe, die Menschenfreundlichkeit durchbricht, landet Gott in unserem Herzen – ganz leise. Gott landet leise. Ich kenne das von den stillen Augenblicken auf dem Gipfel eines Berges, beim Sonnenuntergang am Meer, in der Stille und Erhabenheit der Natur. Es gibt die Momente, da wird man plötzlich vom Ewigen berührt und das Herz bekommt Flügel. Ich wünsche uns in diesen Tagen viele solche Momente!