Predigtgedanke von Pater Putzer zum 02. Sonntag nach Ostern
„Es gibt eine Gnade des Nullpunktes“, sagte einmal Franz Kamphaus, der frühere Bischof von Limburg.
„Es gibt die Gnade, gegen den Augenschein und das Übliche aufzubrechen, sogar über alle Gewohnheit hinaus.“
Ahnen dürfen, dass Gott aus den Bruchstücken unseres Lebens etwas machen kann, wenn wir anfangen uns ihm zu überlassen, das hat mit Gnade zu tun.
Das Evangelium heute – wohlgemerkt ein Osterevangelium! – beschreibt nicht zuerst die Freude oder die Begeisterung der Jünger darüber, dass Jesus auferstanden ist.
Im Gegenteil, es spricht von der Resignation seiner Freunde, davon, dass sie nicht wissen, was Sache ist und deshalb auch nicht wissen, was sie tun sollen.
Nicht einmal mehr der Job von früher, ihr angestammtes Handwerk, das sie so gut beherrschten, klappt, die Netze, die sie draußen auf dem See auswerfen und ein ums andere Mal einholen, bleiben leer. Doch dann sagt ihnen einer vom Ufer her zu: „Probiert es doch auf der rechten Seite!“