Predigtgedanke von Pater Putzer zum 03. Fastensonntag
Über die Jahrhunderte hin war die Kirche die moralische Insti-tution Nummer Eins - und sie hat diese Rolle oft genug kräftig für sich ausgenutzt und missbraucht.
Seit Jahren aber hangelt sich nun unsere Kirche von einem Skandal zum anderen und scheint nichts draus zu lernen.
Das Schlimme daran ist nicht nur der massive Vertrauensver-lust, als viel schlimmer empfinde ich, dass viele Menschen das „Kind mit dem Bad ausschütten“: Weil die Kirche für sie in vielen Bereichen völlig unglaubwürdig geworden ist, traut man auch dem Glauben nicht mehr und er wird ad acta gelegt.
Das ist für mich ein Erstes, warum uns heute viele Menschen den Rücken kehren.
Ein anderes Problem scheint für mich darin zu liegen, dass sich die Kirche über die Jahrhunderte damit genügte, dass die Gläu-bigen ihr gehorsam waren, sprich, dass sie Gesetze, Verbote und Verordnung beachteten, die die Kirche erließ. Der Glaube selber, die ganz persönliche, freundschaftliche Beziehung zu Gott stand hinten an.
Diese Tage erst hab‘ ich einen Taufbewerben das Wort „Glau-ben“ – vom lateinischen “credere abgeleitet und gedeutet: „Cre-dere“ setzt sich zusammen aus zwei anderen lateinischen Wör-ter: „cor“, „dare“.
„Cor“, das „Herz“ und „dare“, „geben“ oder „schenken“.