Predigtgedanke von Pater Putzer zum 04. Sonntag nach Ostern
„Im Stallgeruch der Schafe“, so lautet der Titel eines Buches von Bischof Benno Elbs, in dem er über Wege pastoraler Arbeit im 3. Jahrtausend schreibt.
Ein sehr lesenswertes Buch übrigens für alle, die sich noch um die Pastoral sorgen und die spüren, dass es so, wie es bisher in unserer Kirche gelaufen ist und läuft, nicht mehr weitergehen kann.
„Seid Hirten mit dem Geruch der Schafe, seid mitten unter dem Volk“, sagte Papst Franziskus in einer Ansprache an neu ernannte Bischöfe im Sept 2013 – und wie weit weg sind wir als Hirten und Oberhirten oft von den Menschen?
„Geruch der Schafe“, ich erinnere mich … Als Bub musste ich jeden Abend zu einer alten Bäuerin, um dort mit meiner, schon etwas verbeulten „Milchkandl“ die Kuhmilch holen.
Ein kleiner Stall, eine, höchstens zwei Kühe und immer ein Kalb in einer kleinen, strohbedeckten Box.
Oft kam ich etwas früher, denn dann durfte ich in die Kälberbox, um das kleine Kalb zu streicheln.
Eigentlich sollte ich ja vor dem Stall warten, damit nicht alle Klamotten nach Kuhstall riechen, so hat mich Mutter wenigstens immer wieder ermahnt.
Okay, zuhause musste ich mich dann im Keller umziehen und durfte erst danach in die Wohnung, damit‘s „nicht im ganzen Haus wie im Stall stinkt!“.
Aber was waren schon die paar Kellerstufen im Vergleich zu der Erfahrung ein kleines Kalb gestreichelt zu haben!
Heute denke ich gern an die Zeit und das Erlebnis von damals zurück, an die Unmittelbarkeit und die Einfachheit des Lebens, die ich in diesem selbstverständlichen Kontakt mit der Natur und den Tieren spürte.