Seelsorgebereich:Predigtgedanke von Pater Putzer zum 15. Sonntag im Jahreskreis
Das Pferd von der falschen Seite her aufzäumen; ich tu’s heute mal und steig‘ mit dem letzten Wort, das ich ihnen als Priester im Gottesdienst zuspreche, in den Gottesdienst ein: „Gehet hin in Frieden“ Wer sich jetzt von ihnen noch an die alte Messe erinnert und des Lateinischen ein wenig mächtig ist, der weiß, dass „ite missa est“, so lautete die Formel nämlich früher, nie und nimmer mit „Gehet hin in Frieden“ übersetzt werden kann. Richtig übersetzt müsste dieses „ite missa est“ heißen: Geht, ihr seid gesandt, sprich: Jetzt es ist eure Sendung, ihr habt einen Auftrag! Hinter diesem Schlusswort der Eucharistiefeier steckt also nicht zuerst ein Wunsch: „Geht in Frieden!“,
sondern eine Aufforderung: Jetzt seid ihr dran oder wie ich’s manchmal deute: - und das Wort hab‘ ich P. Leopold abgelauscht: „Der liturgische Gottesdienst kommt jetzt ans Ende, für uns alle beginnt vor der Kirchentür der Tatortgottesdienst!“. Wir haben eine Sendung, einen Auftrag für diese Welt. Schwestern und Brüder, auch der Segen am Ende der Messe, mit dem wir wieder zurückgehen in unseren
Alltag, ist nicht nur eine Gabe, er ist auch eine Aufgabe: Wir sollen zum Segen werden füreinander, für die Menschen, denen wir begegnen, für die Welt in der sich unser Leben abspielt. Genau das entdecke ich auch im Evangelium von heute. Jesus sendet seine Jünger aus mit einem Auftrag: „Heilt!“, sprich: tut den Menschen Gutes, tut ihnen gut, damit die Menschen über euch neugierig werden auf Gott.