Predigtgedanke von Pater Putzer zum 18. Sonntag im Jahreskreis
„Du Narr, noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern, wem gehört dann all das, was du dir angehäuft hast?“
Wer ein wenig fit ist in punkto Neues Testament, kann dieses Wort zuordnen. Jesus erzählt in einem Beispiel von einem reichen Mann, der scheinbar nur eins im Kopf hatte: Gewinnmaximierung und vielleicht hatte er das nicht nur im Kopf, sondern auch im Herzen – es muss
wohl so sein … Ich hab‘ den Gottesdienst mit euch – aufgrund dieses Evangeliums – unter das Motto gestellt: „Die Kunst des Loslassens“. Und ich möchte euch das Motto mit einem Hundeknochen und einer Dose Hundepastete nahe bringen. Wenn ich meinem Hund diesen Knochen gebe, er packt ihn und verschwindet – Futterneid und so … Er will den Knochen für sich allein haben – beim Hund ist es der Instinkt. Würde ich die Dose Hundepastete aufmachen, er ist verrückt nach diesen Dingern, er würde den Knochen nicht liegen lassen. Habgier sagen wir dazu – und denken vielleicht an diesen oder jenen Menschen, der ähnlich tickt wie mein Hund – denken sie nur an den „Erbschaftsknochen“ …
„Die Kunst des Loslassens“, die haben wir nicht einfach drauf, die müssen wir lernen und üben. Kyrillia Spiecker hat einmal gesagt: „Greifen und festhalten, das kann ich seit meiner Geburt. Teilen und schenken musste ich lernen. Jetzt übe ich das Loslassen.“ Loslassen gelingt uns aber nur dann, wenn ich merke, dass ich damit nicht verliere, wenn ich vertrauen kann. Aber Hand auf’s Herz, fehlt uns nicht gerade oftmals
das, das Vertrauen?