Seelsorgebereich:Predigtgedanke von Pater Putzer zum 19. Sonntag im Jahreskreis

Ich les‘ zur Zeit wieder mal in dem Buch von Pinchas Lapid: „Ist die Bibel richtig übersetzt?“ und ich staune jedes Mal, was ein gelehrter Jude uns Christen da zu sagen hat! Heute geht’s in der zweiten Lesung – es ist ein Abschnitt aus dem Hebräerbrief des Paulus dran – um’s „Feststehen in der Hoffnung, im Glauben“. So wie Paulus das rüberbringt scheint das eine kinderleichte Sache zu sein und jeder weiß: Glauben, Vertrauen ist beizeiten eine Herausforderung und oft keine kleine! Im Buch des Propheten Jesaja findet sich – wenn’s ums
Glauben geht – in unserer deutschen Einheitsübersetzung das Wort: „Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht!“ Hören sie aus diesem Wort auch die Drohung heraus? Pinchas Lapid sagt, unsere Übersetzung hinkt ganz gewaltig, nämlich: „Wer mit traut, wird von mir betreut!“ Merken sie den Unterschied? „Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht!“ und dann: „Wer mit traut, wird von mir betreut!“ Ohne Vertrauen geht’s Leben nicht … Ich wünsch uns allen sehr, dass wir das Vertrauen immer wieder neu einüben dürfen, dass wir Ihm, Gott, trauen, damit er uns betreuen kann …