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Seelsorgebereich:Predigtgedanke von Pater Putzer zum 2. Advent

Adventskerze
Datum:
Veröffentlicht: 10.12.23
Von:
Pater Dieter Putzer

Sie alle kennen das weltberühmte Oratorium „Der Messias“, das Georg Friedrich Händel1741 komponiert hat. Er beginnt sein Oratorium mit den Worten, die wir heute als erstes in der Lesung aus dem Buch Jesaja hören werden. In seinem Buch: „Sternstunden der Menschheit“ beschreibt Stefan Zweig die Umstände, in denen Händel den „Messias“ komponiert hat. Er war wegen seiner schweren Krankheit in eine tiefe Krise geraten: Ein verlorener, ein verzweifelter Mann, müde seiner selbst, ungläubig an seine Kraft, ungläubig vielleicht auch an Gott“.
In dieser depressiven Stimmung griff er nach dem Textbuch, das ihm der Dichter Charles Jennens (1700-1733) geschickt hatte. Es waren Bibelstellen, die das Leben Jesu Christi von der Geburt bis zu Tod und Auferstehung deuteten. Als Händel die ersten Worte las „Tröste dich, tröste dich, mein Volk“, erfasste ihn urplötzlich eine ungebrochene Kraft. Er komponierte wie in Trance in nur sechs Wochen sein Meisterwerk. Niemand durfte ihn stören, bis er sein Werk vollendet hatte. Stefan Zweig schreibt: Die Worte aus dem Propheten Jesaja (40) hatten Händel so sehr berührt, dass sie ihn aus der Depression herausgerissen haben. Im „Messias“ hat der große Komponist seine Vorstellung von Gott Klang werden lassen. Vielleicht ist es in den schwierigen, traurigen und schweren Momenten des Lebens das Wichtigste, dass man weiß wohin und dass man weiß, woher einem Kraft zukommt und neue Zuversicht!