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Seelsorgebereich:Predigtgedanke von Pater Putzer zum 2. Sonntag im Jahreskreis

DSC_3337_by_Manuela_Steffan_pfarrbriefservice
Datum:
Veröffentlicht: 22.1.25
Von:
Pater Dieter Putzer

Allein schon seine Haltung zum Glauben – er ist nämlich der Typ Mensch, der sich gern darüber lustig macht und deswegen auch immer am Sticheln ist. Allein schon das hat mich gereizt, ihn jetzt auf die Schippe zu nehmen: „Wie? Es ist ein Wunder, dass da nicht mehr passiert ist?“ Du redest vom Wunder? Ausgerechnet du? Es hat richtig Spaß gemacht miterleben zu dürfen, wie er sich gewunden hat. Aber da beißt die Maus keinen Faden ab, erklär‘ mir das mit dem Wunder! Hat Jesus Wasser in Wein verwandelt? Konnte er über den See Genezareth gehen ohne abzusaufen? Und konnte er Kranke wieder gesund machen, heilen? In der Bibel ist davon immer wieder die Rede. Die Menschen haben offensichtlich damals daran geglaubt, dass Jesus Wunder vollbringen konnte. Heute ist das alles andere als selbstverständlich. Wir sind viel zu aufgeklärt … Ehrlich? Ein Wunder ist für uns etwas, das überraschend geschieht. Etwas, das wir so nicht erwartet haben. Aber es ist gut, sehr gut, dass es sich gerade so zuträgt, dass es so passiert ist. Einer, den die Ärzte schon „abgeschrieben“, ist auf dem Weg der Besserung. Ein anderer, der einen tragischen Autounfall hatte, kommt heil durch, ohne Verletzungen. Wieder einer spekuliert, welches Prüfungsthema wohl dran kommen könnte. Und: tatsächlich! Ich habe im Laufe der Jahre gelernt, Wunder als etwas zu betrachten, was zum Leben gehört. Vor zweitausend Jahren, als Jesus gelebt hat, war das Leben anders als heute. Aber zu erfahren, dass etwas gut wird, obwohl keiner damit gerechnet hat, das bleibt. Und Hand auf’s Herz, das hat ’was!