Predigtgedanke von Pater Putzer zum 20. Sonntag im Jahreskreis
Wir feiern miteinander Gottesdienst, wir kommen aus der Zeit, aus der vergangenen Woche. Wie war diese Woche für sie? War sie gut, so dass sie jetzt mit Recht Dankeschön sagen können oder gab es auch Spannungen, Schwierigkeiten, Auseinandersetzungen? Letzteres wünschen wir uns nicht, aber es geht auch manchmal nicht ohne. Das Leben ist weder ein „Wunschkonzert“ noch ein „Ponyhof“, wir müssen oft genug ins Handgemenge, mit jedem Tag, mit Körper, Geist und Gemüt, mit Menschen, mit der Materie, mit Denkschemata und und und … Wir müssen dem Leben das Leben manchmal abtrotzen. Wie gut tut mir da das Evangelium von heute, das mal nicht nach diesem „Friede - Freude – Eierkuchen“- Schema gestrickt ist. Die Worte, die wir heute von Jesus hören sind „harter Tobak“! Hier wird kein idyllischer Friede auf Erden verkündet, vielmehr gibt es ein feuriges Wort, eine klare Ansage … „Ich bin gesandt, Armen eine gute Nachricht und Gefangenen Entlassung zu verkünden.“ So hatte Lukas zu Beginn seines Evangeliums Jesus in seiner ersten Predigt in der Synagoge seiner Heimatstadt vorgestellt. Und jetzt zitiert der Evangelist denselben Mann aus Nazareth: "Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen und nicht Frieden zu bringen, sondern Spaltung." Jesus ist kein Softy, der es allen recht machen will, erst recht keiner, der allen nach dem Mund redet: Er provoziert den Widerspruch, löst Konflikte aus. Schwestern und Brüder, das ist uns nicht fremd: Wer seinen Weg geht, den er als für sich richtig erkannt hat, der muss sich auf Auseinandersetzungen einstellen. Feuer, auch das Feuer, das vom Gottesgeist ausgeht, führt in die Unterscheidung und zur Entscheidung: Wo stehst du im Leben? Und wie stehst du im Leben?