Predigtgedanke von Pater Putzer zum 22. Sonntag im Jahreskreis
Sie erinnern sich an den letzten Sonntag, an das Bekenntnis des Petrus zu Jesus: „Du bist der Messias, der Sohn des Lebendigen Gottes“ (Mt 16, 16b) und sie haben noch das Wort Jesu im Ohr: „Und du, Petrus bist der Fels, auf dem ich meine Kirche, meine Gemeinde bauen werde!“ (ebd. 18) – und das war eine Zusage an den engsten Freund! Und heute werden wir hören – und man muss diese beiden Stellen eigentlich zusammen lesen: Heute hören wir von Jesus das Wort an Petrus: „Hinter mich, du Satan, du bringst mich durcheinander!“ Ein unwahrscheinlich hartes Wort unmittelbar nach einer solchen großen Zusage! Da ist die Rede vom Fels und vom Stolperstein – und Petrus ist beides, so wie die Kirche beides ist. Sie vermittelt durch ihre Botschaft Halt, weil sie auf die unverbrüchliche Treue und auf die Liebe Gottes verweisen soll, weil sie diese Treue und Liebe Gottes in der Welt wachhalten soll. Und zugleich wird sie und ist sie für viele Menschen zum Stolperstein, zum „skandalon“, wie der Stolperstein im Griechischen heißt,
geworden. Eigentlich gilt uns allen die Frage: Haben wir ihn wirklich verstanden und leben wir das, was er uns als Auftrag ins Stammbuch geschrieben hat oder suchen wir ihn für das Unsere zu verzwecken, in der Gefahr waren ja auch seine engsten Freunde?