Seelsorgebereich:Predigtgedanke von Pater Putzer zum 24. Sonntag im Jahreskreis
Da kam einer im Namen des großen Gottes JHWHs und er kam ganz anders, als man ihn erbeten und erwartet hat. Das beginnt schon mit den Eltern: Keine königliche Abstammung, nein, die Mutter eine unbedeutende junge Frau, unverheiratet, aus einem kleinen Kaff in Galiläa. Die Geburt dieses besonderen Kindes, ohne Glanz und Glamour, ein Viehstall mit Ungeziefer und Gestank wird zum Kreissaal für den Gesandten Gottes. Die Kindheit, die Jugend – unspektakulär, nicht einmal wert, dass man Notiz davon nimmt. Der junge Mann tritt in den Fußstapfen des Vaters, wird „tekton“ – Bauhandwerker. Nur 3 Jahre von etwas mehr als 33 Jahren nimmt er seinen Auftrag von Gott her wahr. Hat einen besonderen Blick für die Armen und Außenseiter, die Kranken und Leidenden. Die etwas zu Frommen nennen ihnen einen „Fresser und Säufer“, einen „Freund der Zöllner und Dirnen“ (Lk 7,34). Konflikte bleiben nicht aus. Aber in ihm zeigt sich der große Gott, in ihm kommt die Welt Gott auf die Spur: Er geht vor seinen Freunden in die Knie und wäscht ihnen die Füße, lädt sie ein zur Karriere nach unten. Er stirbt wie ein Verbrecher, schreiend am Kreuz. Seinen Leichnam legt man in ein geliehenes Grab. Wo seine Gegner dachten, sie bringen ihn unter die Erde, da brachte sein Gott ihn unter die Leute. Denn am Ende bestätigte Gott noch einmal – machtvoll – seinen Christus und schenkt ihm über den Tod hinaus die Auferstehung, die Vollendung bei sich. Dieser Christus, Jesus von Nazareth, er ist das Heil der Welt, sagt Gott. Und ein Paulus, der nach seinem Tod und seiner Auferstehung seine Anhänger bis auf’s Blut verfolgt hat, überschlägt sich förmlich, wenn er später in seinen Hymnen von ihm spricht und schreibt. Die Frage aus dem Evangelium von heute ist hochaktuell: Wer ist er, dieser Jesus von Nazareth, der von Gott gesandte Christus für uns, für dich und mich?