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Predigtgedanke von Pater Putzer zum 25. Sonntag im Jahreskreis

Predigt_PP_25SoJkr_2021
Datum:
Veröffentlicht: 18.9.21
Von:
Pater Dieter Putzer
Ich war kürzlich bei einer Familie zu Besuch, voller Stolz erzählt mir der kleine Bub, gerade mal fünf Jahre alt: „Pater, weißt du was?“ und dann wurde er ganz geheimnisvoll „ich bin der Chef unserer Bande!“ und plötzlich kam der kleine Steppke aus dem Kindergarten ganz groß raus: „der Chef unserer Bande!“ Ah, dachte ich mir, das Bedürfnis groß und wichtig zu sein, das Bedürfnis, irgendwo und irgendwie das Sagen zu haben, ist uns wohl wirklich in die Wiege gelegt worden. Bandenchef, später wird’s dann schon konkreter: Wer hat wirklich das Sagen? Wer sagt den anderen, wo’s, wie langgeht? Wer hat die Macht? Und so weiter und so fort … Und schon sind wir bei der Frage der Jünger Jesu im Evangelium von heute: „Wer ist der Größte?“ Bei Henry Murray, einem US-amerikanischen Psychologen, der 30 Jahre lang an der Havard University lehrte und das Modell von zwanzig Grundbedürfnissen entwarf, steht das Bedürfnis nach „Überlegenheit“ an achter Stelle. Murray sagte: Jeder Mensch braucht ein Feld, um zu demonstrieren, dass er besser ist als der andere. Stellte sich Jesus gegen das bessere Wissen, wenn er seinen Schwerpunkt auf die Bereitschaft zum Dienen legte? Ich denke nein! Einem anderen – ehrlichen Herzens – dienen kann nur, wer um seine Würde, um seinen Wert, um seine Bedeutung weiß. Peter Aman Schröter schreibt in seinem Buch: Die Kraft der männlichen Sexualität:: „Natürlich kannst du es ein Leben lang versuchen … Macht auszuüben, damit du deine Bedürfnisse stillst. Aber am besten lässt du es sofort, besonders wenn du auf dein Herz hörst. Es geht im Leben auch gar nicht um Kontrolle. Es geht um viel mehr. Es geht darum, demütig zu erkennen, dass du dienst. Indem du dienst, gibst du dich hin, du setzt deine Macht zum Wohle des Ganzen ein, in Liebe zum Leben.“ Genau das hat uns Jesus eindringlich vorgelebt. Er ging vor den Freunden in die Knie, hat ihnen die staubigen Füße gewaschen, Sklavendienst. Als er damit fertig ist sagt er: „Ihr nennt mich mit Recht Herr und Meister – denn ich bin es!“ (Joh 13, 13) Einem anderen ehrlich dienen kann nur, wer um seine Größe und um seine Würde weiß.

Ich war kürzlich bei einer Familie zu Besuch, voller Stolz erzählt mir der kleine Bub, gerade mal fünf Jahre alt: „Pater, weißt du was?“ und dann wurde er ganz geheimnisvoll „ich bin der Chef unserer Bande!“ und plötzlich kam der kleine Steppke aus dem Kindergarten ganz groß raus: „der Chef unserer Bande!“ Ah, dachte ich mir, das Bedürfnis groß und wichtig zu sein, das Bedürfnis, irgendwo und irgendwie das Sagen zu haben, ist uns wohl wirklich in die Wiege gelegt worden. Bandenchef, später wird’s dann schon konkreter: Wer hat wirklich das Sagen? Wer sagt den anderen, wo’s, wie langgeht? Wer hat die Macht? Und so weiter und so fort … Und schon sind wir bei der Frage der Jünger Jesu im Evangelium von heute: „Wer ist der Größte?“ Bei Henry Murray, einem US-amerikanischen Psychologen, der 30 Jahre lang an der Havard University lehrte und das Modell von zwanzig Grundbedürfnissen entwarf, steht das Bedürfnis nach „Überlegenheit“ an achter Stelle. Murray sagte: Jeder Mensch braucht ein Feld, um zu demonstrieren, dass er besser ist als der andere. Stellte sich Jesus gegen das bessere Wissen, wenn er seinen Schwerpunkt auf die Bereitschaft zum Dienen legte? Ich denke nein! Einem anderen – ehrlichen Herzens – dienen kann nur, wer um seine Würde, um seinen Wert, um seine Bedeutung weiß. Peter Aman Schröter schreibt in seinem Buch: Die Kraft der männlichen Sexualität:: „Natürlich kannst du es ein Leben lang versuchen … Macht auszuüben, damit du
deine Bedürfnisse stillst. Aber am besten lässt du es sofort, besonders wenn du auf dein Herz hörst. Es geht im Leben auch gar nicht um Kontrolle. Es geht um viel mehr. Es geht darum, demütig zu erkennen, dass du dienst. Indem du dienst, gibst du dich hin, du setzt deine Macht zum Wohle des Ganzen ein, in Liebe zum Leben.“ Genau das hat uns Jesus eindringlich vorgelebt. Er ging vor den Freunden in die Knie, hat ihnen die staubigen Füße gewaschen, Sklavendienst. Als er damit fertig ist sagt er: „Ihr nennt mich mit Recht
Herr und Meister – denn ich bin es!“ (Joh 13, 13) Einem anderen ehrlich dienen kann nur, wer um seine Größe und um seine Würde weiß.