Seelsorgebereich:Predigtgedanke von Pater Putzer zum 29. Sonntag im Jahreskreis
„Möge die Macht mit dir sein!“ Sie kennen dieses Wort, diesen Gruß aus dem Star-Wars-Filmen? Ich hab mir sagen lassen, mit diesem „Möge die Macht mit dir sein!“ verabschieden sich schon auch mal die Fans dieser Film Serie. Über das Evangelium von heute bin ich in einer theologischen Fachzeitschrift auf dieses Wort gestoßen und da ich keinen dieser Filme kenne, musste ich bei Bekannten nachfragen, was hinter diesem Wort, hinter diesem Gruß steckt. „Möge die Macht mit dir sein!“ – was löst dieses Wort bei uns, bei ihnen und bei mir aus? Ich für mich hab‘ festgestellt, dass ich damit negative Assoziationen verbinde – und damit liege ich falsch, denn dieses „Möge die Macht mit dir sein!“ wird in den Filmen immer von den Guten als ein guter Wunsch verwendet. Ganz spontan ist mir in diesem Zusammenhang ein Wort Jesu in den Sinn gekommen. Am Ende des Matthäusevangeliums sagt er ganz kühn: „Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde!“ (28,18). Boah, ich bin froh um dieses Wort! Denn es schenkt mir viel Lebensmut und Lebenszuversicht; Ich hab‘ einen an der Seite, auf den nicht nur Verlass ist, er hat auch noch „alle Macht“. Und bei ihm ist es anders, als bei Menschen, die Macht haben und die schnell in der Gefahr sind diese Macht zu ihren Gunsten, zu ihrem Vorteil hin auszunützen – und wir alle wissen, wie schnell solche Menschen auch gefährlich werden können! Von Abraham Lincoln stammt die Aussage: „Gib einem Menschen Macht und du lernst seinen wahren Charakter kennen.“ Im Evangelium von heute warnt Jesus seine Freunde vor der Macht: Geht sorgsam damit um, gebraucht sie nie gegen den anderen. Ohne Macht – im Kleinen, im Alltäglichen, wie im Großen geht es nicht, wichtig ist nur, dass wir die Macht, die jeder von uns auf seine ganz eigene Weise hat, nie gegen den anderen einsetzen …