Predigtgedanke von Pater Putzer zum 3. Fastensonntag
Gottesbegegnung …
Hatten sie schon mal eine Begegnung mit IHM? Wenigstens die Ahnung, das Gefühl, ER ist da? ER ist da für mich? Wenn nicht? Schade … und … woran liegt’s? Ich würde es ihnen wünschen, dass sie auf die Frage: „Ist ER ihnen schon begegnet?“ nicht einfach nur mit „ja“ antworten können, sondern dass sie dabei dieses gute Gefühl in sich spüren. Wenn wir IHM nicht immer wieder einmal begegnen und uns auf diese Weise seiner sicher sind, wird unser Glaube an IHN leer bleiben … Ich für mich kann sagen: ER lässt sich immer wieder finden, zumeist überraschend. Dem Mose, von dem heute in der Lesung die Rede ist, ihm begegnet Gott ganz unerwartet im Alltagsgeschäft, beim Schafehüten. Und er begegnet ihm in einem brennenden Dornbusch. Gut, im brennenden Dornbusch ist er mir noch nie erschienen, aber das hat wohl nur damit zu tun, dass mein Lebensumfeld halt nicht die Wüste ist, sondern Bamberg und seine Umgebung. Aber in vielen anderen Situationen hab‘ ich etwas von IHM gespürt, bin ich IHM begegnet. Vorausgesetzt, ich hab‘ mit IHM grundsätzlich mal gerechnet, war achtsam genug, so dass ich IHN auch bemerkt habe, er drängt sich nämlich nie auf ... Zumeist waren’s nur Augenblicke, Momente in denen
mir dann der Atem stockte und die Zeit ein wenig stehen blieb … Der Sonnenuntergang am Meer, der mich faszinierte, die Weite, die ich spürte, wenn ich’s auf einen Gipfel geschafft hatte und dort zur Ruhe kam, Der gute, rettende Gedanke, die gute Idee, die Nähe eines Freundes, der da war, als ich ihn brauchte, die alltägliche Situation, bei der mir erst im Nachhinein bewusst wurde – ER!
„Gott erwartet uns in allen Dingen“ schreibt Teilhard de Chardin. Und recht hat er: Durch Achtsamkeit und Bewusstheit können uns Alltägliches und Besonderes zu Orten der Gottesbegegnung werden. Diese Achtsamkeit und diese Bewusstheit wünsche ich uns allen …