Seelsorgebereich:Predigtgedanke von Pater Putzer zum 3. Sonntag im Jahreskreis
Wie spannend doch mancher Lebenslauf ist! Gestern waren sie noch am See Genezareth, heute kennen und rühmen wir sie in der ganzen Welt - als Apostel. Dass aus einfachen Fischern, ohne höhere Schulbildung, ohne gewandtes Auftreten, ohne Imagekampagne, Menschenfischer werden - wer hätte das gedacht! Kein Wort davon, dass sie eine besondere Fortbildung gemacht hätten, durch besondere Leistungen aufgefallen seien, oder sonst wie hervorgestochen wären. Wenn ich dann weiter frage, was sie auszeichnet, qualifiziert und heraushebt: nichts. Nicht einmal eine kleine Spur. Ich bin überrascht – und ein wenig entsetzt. Als Jesus am Kreuz stirbt, ist nur Johannes in der Nähe, der Rest der Mannschaft, der Freunde hat „kalte Füße“ bekommen, aber gewaltig. Nur, er hat sie nie aufgegeben – zum Glück! Als der Auferstandene holt er sie wieder zurück und schickt sie dann tatsächlich in die Welt und vertraut ihnen seine Botschaft an. Er verspricht ihnen, bei ihnen zu sein, rüstet sie aus mit der Kraft seines Geistes. Er reißt sie mit - über so ziemlich alle Grenzen, die sie kannten. Ob sie oft an den kleinen See dachten, an dem er sie einst aufgegabelt hat? Sie hatten Fische gefangen - jetzt bringen sie Menschen zusammen, bilden Gemeinschaften, geben Hoffnung - und, zur Überraschung aller, sie können Menschen mobilisieren und begeistern: Nur mit dem Wort, das sie von Jesus haben.