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Seelsorgebereich:Predigtgedanke von Pater Putzer zum 32. Sonntag im Jahreskreis

Predigt_PP_32SoJkr_2024
Datum:
Veröffentlicht: 11.11.24
Von:
Pater Dieter Putzer

Sie haben’s vielleicht mitbekommen – vielleicht sogar im Heinrichsblatt gelesen, Papst Franziskus hat eine neue Enzyklika herausgegeben: „Dilexit nos“ zu deutsch: „Er hat uns geliebt“. Franziskus schreibt da: Wir bewegen uns in einer Gesellschaft von Serienkonsumenten, die in den Tag hineinleben und von den Rhythmen und dem Lärm der Technologie beherrscht werden, ohne viel Geduld für Prozesse, die die Innerlichkeit erfordert. In der heutigen Gesellschaft läuft der Mensch Gefahr, den Mittelpunkt, seine eigene Mitte zu verlieren … Es fehlt das Herz.“ In der Lesung und im Evangelium ist heute von zwei Menschen die Rede, die zwar nicht viel haben, aber selbst das, was sie haben auch noch verschenken. Das Wichtigste dabei aber ist: Die beiden Frauen, noch dazu zwei Witwen, sie schenken von Herzen; Von Herzen schenken! Mutter Theresa in Kalkutta ist dazu einmal folgendes widerfahren: Ich ging die Straße hinunter. Ein Bettler kam auf mich zu und sagte: „Mutter Teresa, alle schenken dir etwas; auch ich möchte dir eine Kleinigkeit schenken. Heute habe ich nur 29 Centimes an einem ganzen Tag bekommen und ich möchte sie dir schenken.“ Ich überlegte einen Augenblick; wenn ich diese 29 Centimes nehme (die fast nichts wert sind), wird er an diesem Abend wohl nichts zu essen bekommen, aber wenn ich sie nicht annehme, werde ich ihn enttäuschen. Also habe ich die Hand ausgestreckt und das Geld genommen. Niemals habe ich auf einem Gesicht eine so große Freude gesehen wie bei diesem Mann, so froh war er, mir etwas schenken zu können! Für ihn war es ein großes Opfer, den ganzen Tag über in der prallen Sonne, hat man ihm nur diese lächerliche Summe gegeben, mit der man fast nichts anfangen konnte. Aber ebenso wunderbar war es, dass diese wenigen Münzen, auf die er verzichtet hatte, einem Reichtum gleichkamen – denn er hat sie mir mit ganz viel Liebe gegeben.