Seelsorgebereich:Predigtgedanke von Pater Putzer zum 33. Sonntag im Jahreskreis
Die Tage des Novembers sind oft grau in grau, der Nebel hängt tief und löst sich nur selten auf, die Sonne schafft’s kaum durchzubrechen; Es ist ungemütlich draußen. Für viele Menschen ist dieser Monat eine schwierige Zeit. In „Aufgegabelt“ schrieb ein Mitarbeiter des FT am vergangenen Mittwoch über den Novemberblues und erwähnte dabei die Schwermut, die Energielosigkeit, die Tristesse, die vielen Menschen zu schaffen macht. Am Beginn dieses Monats steht bei uns der Allerheiligen- und Allerseelentag, in der evangelischen Kirche am Ende der Totensonntag, dazwischen noch der Volkstrauertag. Alle diese Tage passen zu diesem Monat wie zu keinem anderen. Diese Wochen konfrontieren uns mit der Endlichkeit alles Seienden, auch mit der Endlichkeit unseres Lebens … Und das Evangelium heute schlägt einen ähnlichen Ton an. Es gibt für jeden und alles den Moment, an dem für ihn ganz persönlich die „Welt zusammenbricht“, heißt, der Moment, an dem’s für jeden von uns heißt dieser Welt „Adieu“ zu sagen. Mir tut’s gut zu wissen, dass wir eine Perspektive haben, denn wir erwarten für diesen Moment Christus, den Herrn. Dazu eine nicht uninteressante Geschichte aus einem der Bücher von Willi Hoffsümmer: Im vorletzten Jahrhundert trat während einer parlamentarischen Sitzung eines amerikanischen Bundesstaates irgendwo im Mittelwesten eine Sonnenfinsternis ein, und Panikstimmung drohte auszubrechen. Darauf gab der gerade redende Delegierte zu bedenken: „Meine Herren Abgeordneten! Es gibt jetzt zwei Fragen mit dem gleichen Resultat. Entweder der Herr kommt, dann soll er uns bei der Arbeit finden, oder er kommt nicht, dann besteht kein Grund, unsere Arbeit zu unterbrechen! (Band 1 / 242) Es kommt der Tag, an dem jeder von uns hinübergeht in Gottes neue Welt, bis dahin machen wir „unser Ding“ so gut und ehrlich, dass wir uns im Spiegel anschauen und vor ihm bestehen können.