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Seelsorgebereich:Predigtgedanke von Pater Putzer zum Christkönigsfest

img_1855_by_Sylvio_Krueger_pfarrbriefservice
Datum:
Veröffentlicht: 26.11.23
Von:
Pater Dieter Putzer

Christkönig, das Hochfest, das wir an diesem Wochenende miteinander feiern, beendet das Kirchenjahr. Es ist quasi unser kirchliches „Silvester“. Da werden jetzt zwar keine Raketen in den Himmel steigen, denn bis zum Beginn des neuen Kirchenjahres am kommenden
Sonntag vergeht doch noch einiges an Zeit, aber nichtsdestotrotz werden in vielen katholischen Kirchen heute noch einmal alle Register gezogen - festlich, feierlich soll’s zugehen, man feiert ja schließlich einen „König“. Wie man Könige feiert, das haben uns die Engländer im Mai dieses Jahres gezeigt, Charles III und Camilla, seine Frau, wurden in der Westminster Abbey gekrönt. Und Millionen haben die Feierlichkeiten in London auf den Bildschirmen und über die sozialen Medien verfolgt. Das hatte ‘was! Hand auf’s Herz, auch wenn die Kirche gern wieder dieses Flair hätte und es über Jahrzehnte an Christkönig ja entsprechend gefeiert hat, es passt nicht so recht zu
ihm, zu Christus … Christus hat zu Lebzeiten nie von seinem Königtum gesprochen, erst als er, von den Soldaten übelst zugerichtet, vor Pilatus stand, antwortet er auf die Frage des Statthalters: „Bist du denn ein König?“: „Ja, ich bin ein König, aber mein Königtum ist nicht von dieser Welt“ (Joh 18, 36)
Das nenne ich Mut! Wir als Kirche, aber auch jeder einzelne von uns müssen sowohl dieses Wort als auch den Zusammenhang vor uns haben, um zu verstehen, was es heißt, wenn ein geschundener Mensch noch immer um seine Würde weiß und aufrecht vor seinem Richter steht. Mir persönlich haben die beiden biblischen Stellen, die wir heute hören werden auf eine gute Spur gebracht: Da ist in der Lesung aus dem Buch Ezechiel die Rede vom Hirten, von der Sorge des Hirten um seine Schafe, ein Bildwort, aber eins, das „sitzt“.
Und im Evangelium nach Matthäus ist die Rede vom thronenden König, der als Hirte fungiert … König und Hirte, da ist nicht der eine in vornehmer Gewandung mit einer Krone auf dem Haupt, während der andere nach Tieren und Lagerfeuer stinkt; König und Hirte haben in Israel weit mehr miteinander zu tun, als wir meinen …