Predigtgedanke von Pater Putzer zum Christkönigsfest 2022
Das Christkönigfest, das wir heute miteinander feiern, nennt die Liturgie ein „Ideenfest“. 1925, nach dem Zerfall der Monarchien durch den Ersten Weltkrieg, wurde es eingeführt und gelangte gerade in Deutschland zu einer besonderen Bedeutung. Der Christkönigssonntag war der Bekenntnissonntag der Kath. Jugend. Auf den Tag aber, an dem es anfangs gefeiert wurde (Sonntag nach Pfingsten), legten die Nationalsozialisten ganz bewusst 1935 das Reichssportfest. Nach der Machtübernahme 1933 bekamen die katholischen Jugendverbände die Repressalien durch der Nationalsozialisten Macht immer mehr zu spüren. So durften sie sich nur noch als kleine Gruppen zur rein religiösen Betätigung treffen. Der Bekenntnissonntag am Ende des Kirchenjahres wurde für die katholische Jugend wichtiger denn je. Das Christkönigsfest hatte für die jungen Christen damals einen starken Symbolcharakter: Mit einem eindeutigen Bekenntnis zu Jesus Christus, dem König der Welt, erteilten sie dem Führerkult der Nationalsozialisten eine klare Absage. Heute dagegen wirkt dieses Fest fast ein wenig antiquiert, verstaubt … Christus als König? Aber sie faszinieren doch noch immer, die Royals – denken sie nur an das Staatsbegräbnis von Queen Elisabeth II vor einigen Wochen, man spricht von 4,1 Milliarden Menschen, die weltweit diesen Tag in London über die Medien mitverfolgt haben sollen. Zeichnet sie, die Hoheiten und Majestäten der Glanz und Pomp und Prunk aus, und vergleicht man ihn, Jesus Christus mit ihnen, wird man schnell merken, Jesus Christus ist ein „Anders“-König Am Beginn seines Lebens steht die Krippe: Die Weisen aus dem Morgenland suchen den neuen König der Juden. Und was finden sie? Ein neugeborenes, wehrloses Kind und seine Mutter in einem Stall. Und am Ende steht das Kreuz, für das Pilatus eine Tafel hat anfertigen lassen: „Jesus von Nazareth der König der Juden“. Sein Leben – ganz anders, aber für das Uns’re in aller Einfachheit! Ein König nach Gottes Geschmack und Gottes Art!