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Seelsorgebereich:Predigtgedanke von Pater Putzer zum Gründonnerstag

Wandlung
Datum:
Veröffentlicht: 17.4.25
Von:
Pater Dieter Putzer

Herzlich willkommen zum Gottesdienst heute am Gründonnerstagabend. Wir beginnen mit unserer Abendmahlsfeier das „Triduum
paschalis“, die „Heiligen drei österlichen Tage“, den wichtigsten Gottesdienst im Laufe eines Jahres. Es ist ein Gottesdienst, den wir von heute Abend, über die Liturgie des Karfreitags morgen bis hin zur Osternacht feiern. Okay, es mag sein, dass Weihnachten unser Gefühl mehr anspricht als das Osterfest, Weihnachten ist das Fest der Deutschen Seele, das Fest der strahlenden Kinderaugen. Aber ohne Ostern ist Weihnachten nicht mehr als ein Kindergeburtstag. Die Heiligen drei österlichen Tage: Was sich im Leben des Jesus von Nazareth in dieser extrem kurzen Zeitspanne von nur wenigen Tagen abspielte, ist oft auch unsere Lebenserfahrung heute: Freundschaft, Abschiednehmen, Verrat, Ausgeliefert-sein, Leid und Tod und doch auch Durchbruch zu etwas unerwartet, unvorstellbar Neuem – weil
das letzte Wort immer noch Gott spricht. Heute nehmen wir das letzte Mahl Jesu mit seinen engsten Freunden in den Blick, feiern es und wissen ihn in unserer Mitte. Immer wieder war Jesus mit Menschen zusammen, hat mit ihnen gegessen, auch mit Zöllnern, Dirnen und Sündern, mit Armen und Ausgegrenzten, die die Frommen gemieden haben wie die Pest. Jesus hat sich gern mit denen an einen Tisch gesetzt, wo andere schon längst das Tischtuch zerschnitten hatten. Er durchkreuzte die Abgrenzungen, er bildete eine neue Gemeinschaft, weil er überzeugt war, dass in und mit ihm das Reich Gottes schon angebrochen ist, dass sich mit ihm die zuvorkommende Güte durchsetzt vor all dem, was Menschen voneinander trennt. Jeder und jede ist Gott wichtig und das sind ihm die wichtigsten Adressaten, die ihn am meisten brauchen. Der am Kreuz sein Leben hat brechen lassen für uns alle, bricht am Abend zuvor für seine Freunde das Brot, er teilt sich aus unter den Gaben von Brot und Wein, damit alle ein für alle Mal erkennen, wer er ist und wer Gott ist. Sein Wort gilt: „Für euch und für alle.“ Er ist da, wo Menschen seither füreinander das Brot brechen und den Becher mit Wein teilen; er ist da für uns, auch in dieser Stunde, um uns Mut zu machen, um uns zu sagen: Egal, was sich in deinem Leben tut, das letzte Wort spricht Gott, und dieses Wort heißt immer: Ich will, dass du lebst!