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Predigtgedanke von Pater Putzer zum Heiligen Abend 2021

Predigt_PP_HeiligAbend_2021
Datum:
Veröffentlicht: 24.12.21
Von:
Pater Dieter Putzer
Es ist ein Wort, das seit Beginn der Corona-Krise in aller Munde ist: „Social distancing“, „Soziale Distanz“. Egal wohin du gehst, wohin du schaust, überall diese markant auffallenden Hinweisschilder: „Bitte Abstand halten!“ Seit Monaten gehen wir auf Abstand zueinander und spüren alle, das tut uns nicht gut. Okay, diese physische Distanz, dieses körperliche Abstand-halten muss sein, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Aber gerade in schwierigen Zeiten brauchen wir alle doch nichts mehr als gute, heilsame Nähe, das Wissen um Menschen, denen wir freundschaftlich und gut verbunden sind, die uns beistehen und helfen und denen wir beistehen und helfen: weil uns zuhause die Decke auf den Kopf fällt,  weil viele in der Gefahr sind zu vereinsamen, weil viele die Angst vor dem wirtschaftlichen Ruin umtreibt, oder weil ganze Familien zu sehr auf engstem Raum zusammenleben und der Kampf um den einen Internet-Zugang (den alle brauchen) kaum noch auszuhalten ist. Heute Abend feiern wir den Heiligabend, Weihnachten, das „Fest der Nähe Gottes“. So sehr in diesen Tagen salbungsvolle Worte und fromme Gedanken vorne anstehen, was wir feiern, ist sehr handfest: Gott wurde in Jesus einer von uns! Galt in den Religionen der Antike das Glaubensmodell: „Es ekelt die Götter vor Welt und Mensch“ – weil Welt und Mensch ein Verfallsprodukt sind, so distanziert sich der Gott Israels nicht von seiner Welt und seinen Menschen – im Gegenteil: Er lässt sich voll und ganz darauf ein, in dem er als Kind einfacher Leute zur Welt kommt und Jahrzehnte später wie ein Verbrecher am Kreuz stirbt. Von Anfang an scheut Gott nicht die Abgründe dieser Welt, weder den dreckigen Viehunterstand und nicht die Hirten, die nach ihren Tieren und dem Rauch der Lagerfeuer stinken, noch die Tatsache, dass er kurz nach seiner Geburt bereits auf der Flucht ist, um zu überleben – so wie heute auch viele auf der Flucht sind, um ihr nacktes Leben zu retten … Unser Gott ist ein, im wahrsten Sinn des Wortes, ein „heruntergekommener Gott“ – unseretwegen, deinet und meinet wegen … Gott sei Dank! Seit vier Wochen, seit dem ersten Advent werden in unseren Kirchen und oft auch zuhause jeden Sonntag eine Kerze mehr entzündet. Hier in St. Wolfgang nicht wie üblich am Adventskranz, sondern auf einer Haushaltsleiter, wie sie die allermeisten von uns zu Hause haben, im Keller oder im Abstellraum. Am ersten Advent hab‘ ich den Gottesdienstbesuchern kurz erklärt, warum dieses Jahr eine Staffelei den traditionellen Adventskranz ersetzt und warum die vier Kerzen von oben nach unten entzündet werden. Wir bereiten uns im Advent auf den Geburtstag Jesu vor. An Weihnachten „eins“ ist Gott in ihm zu uns Menschen, auf unsere Welt „heruntergekommen“. Und nicht nur, dass Gott in unsere Lebenswirklichkeit hereinkam und einer von uns wurde, er ist geblieben. Wir haben sein Wort, nachzulesen ganz am Ende des Matthäusevangeliums: „Und ich bin bei euch alle Tag, bis die Welt vollendet wird!“ (Mt 28,20) Aufgrund dieser Zusage - und für mich ist dieses Wort ein gewaltiges Mutmachwort -, feiern wir Weihnachten, seinen Geburtstag – und dürfen ihn in unserer Mitte wissen.

Es ist ein Wort, das seit Beginn der Corona-Krise in aller Munde ist: „Social distancing“, „Soziale Distanz“. Egal wohin du gehst, wohin du schaust, überall diese markant auffallenden Hinweisschilder: „Bitte Abstand halten!“ Seit Monaten gehen wir auf Abstand zueinander und spüren alle, das tut uns nicht gut. Okay, diese physische Distanz, dieses körperliche Abstand-halten muss sein, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Aber gerade in schwierigen Zeiten brauchen wir alle doch nichts mehr als gute, heilsame Nähe, das Wissen um Menschen, denen wir freundschaftlich und gut verbunden sind, die uns beistehen und helfen und denen wir beistehen und helfen:
weil uns zuhause die Decke auf den Kopf fällt,  weil viele in der Gefahr sind zu vereinsamen, weil viele die Angst vor dem wirtschaftlichen Ruin umtreibt, oder weil ganze Familien zu sehr auf engstem Raum zusammenleben und der Kampf um den einen Internet-Zugang
(den alle brauchen) kaum noch auszuhalten ist. Heute Abend feiern wir den Heiligabend, Weihnachten, das „Fest der Nähe Gottes“.
So sehr in diesen Tagen salbungsvolle Worte und fromme Gedanken vorne anstehen, was wir feiern, ist sehr handfest: Gott wurde in Jesus einer von uns! Galt in den Religionen der Antike das Glaubensmodell: „Es ekelt die Götter vor Welt und Mensch“ – weil Welt und Mensch ein Verfallsprodukt sind, so distanziert sich der Gott Israels nicht von seiner Welt und seinen Menschen – im Gegenteil: Er lässt sich voll und ganz darauf ein, in dem er als Kind einfacher Leute zur Welt kommt und Jahrzehnte später wie ein Verbrecher am Kreuz stirbt. Von Anfang an scheut Gott nicht die Abgründe dieser Welt, weder den dreckigen Viehunterstand und nicht die Hirten, die nach ihren Tieren und dem Rauch der Lagerfeuer stinken, noch die Tatsache, dass er kurz nach seiner Geburt bereits auf der Flucht ist, um zu überleben – so wie heute auch viele auf der Flucht sind, um ihr nacktes Leben zu retten … Unser Gott ist ein, im wahrsten Sinn des Wortes, ein „heruntergekommener Gott“ – unseretwegen, deinet und meinet wegen … Gott sei Dank! Seit vier Wochen, seit dem ersten Advent werden in unseren Kirchen und oft auch zuhause jeden Sonntag eine Kerze mehr entzündet. Hier in St. Wolfgang nicht wie üblich am Adventskranz, sondern auf einer Haushaltsleiter, wie sie die allermeisten von uns zu Hause haben, im Keller oder im Abstellraum.
Am ersten Advent hab‘ ich den Gottesdienstbesuchern kurz erklärt, warum dieses Jahr eine Staffelei den traditionellen Adventskranz ersetzt und warum die vier Kerzen von oben nach unten entzündet werden. Wir bereiten uns im Advent auf den Geburtstag Jesu vor.
An Weihnachten „eins“ ist Gott in ihm zu uns Menschen, auf unsere Welt „heruntergekommen“. Und nicht nur, dass Gott in unsere Lebenswirklichkeit hereinkam und einer von uns wurde, er ist geblieben. Wir haben sein Wort, nachzulesen ganz am Ende des Matthäusevangeliums: „Und ich bin bei euch alle Tag, bis die Welt vollendet wird!“ (Mt 28,20) Aufgrund dieser Zusage - und für mich ist dieses Wort ein gewaltiges Mutmachwort -, feiern wir Weihnachten, seinen Geburtstag – und dürfen ihn in unserer Mitte wissen.