Seelsorgebereich:Predigtgedanke von Pater Putzer zum Hubertusritt
Mögen sie den Herbst? Die Wochen, an denen die Tage immer ein wenig kürzer werden, die Luft etwas kühler, wo am Morgen der Nebel am Boden kriecht, und ein besonderer Duft über dem Land liegt. Die Wochen aber auch an denen die Sonne das bunte Laub zum Leuchten bringen, bevor es dann abfällt und die Natur zur Ruhe kommt. Früher hatten die Menschen noch ein feines Gespür dafür, dass es nicht nur der Natur gut tut, zur Ruhe zu kommen, sondern auch uns Menschen; Das allerdings haben wir in unserer hochtechnisierten und profitorientierten Welt vollständig aus den Augen verloren und vergessen damit, dass auch unser Leben die Ruhe braucht. Ich lad‘ uns mit diesem Gottesdienst zum Nachdenken darüber ein. Vielleicht fällt der eine oder die andere eine Entscheidung zu seinen Gunsten: Da oder dort trete ich in den kommenden Wochen etwas kürzer! Seltsamerweise stehen wir im Herbst ja vor einem neuen Anfang, obwohl die Jahreszeit mehr auf Abschluss hindeutet. Hilde Domin ist mir in den Sinn gekommen mit ihrem Wort: „Es knospt unter den Blättern, das nennen sie Herbst.“ Wenn die Blätter bunt werden und dann zu Boden fallen, wenn die Nebel in die Landschaft einziehen, und die Schöpfung sich auf eine Ruhephase vorbereitet, da beginnt neues Leben, da „knospt es schon unter den Blättern.“