Predigtgedanke von Pater Putzer zum Karfreitag 2021
Meine Gedanken heute früh gingen noch einmal ins letzte Jahr zurück, da war der Karfreitag ein wunderschöner, warmer Frühlingstag – vielleicht erinnern sie sich.
Familien spazierten schon am Vormittag mit dem Bollerwagen am Kanal entlang, Radfahrer waren zuhauf unterwegs;
Ein freier Tag, der sicher für ganz viele ein schöner, erholsamer Tag war.
Ich hab mich gefragt, wie passt dieses wunderschöne Wetter, dieser Frühlingstag zum Karfreitag?
Zum Ostersonntag ja, aber zum Karfreitag?
Kann es nicht sein, dass der Karfreitag „Eins“ auch ein schöner sonniger Tag war?
Die Leute damals in Jerusalem waren mit der Vorbereitung für das Osterpascha beschäftigt. In der Stadt ist so, wie morgen bei uns, einiges los.
Und doch kann sich auch an schönen, sonnigen Tagen unsägliches Leid zutragen, damals wie heute.
Zwei Wochen waren die Kreuze in unseren Kirchen verhüllt, heute wird das Kreuz in dieser Feier enthüllt, damit wir es wieder ein wenig bewusst wahrnehmen.
Nein, wir wollen das Leid und den Tod nicht „verherrlichen“, aber wir wollen Leid und Tod auch nicht verdrängen, ins Abseits stellen.
Wir richten heute unseren Blick ganz bewusst auf das Kreuz besser auf den, der konsequent sein Leben gelebt hat und selbst da, wo man ihn zum Tode verurteilte, sich und seinem Weg treu geblieben ist.