Seelsorgebereich:Predigtgedanke von Pater Putzer zum Pfingstfest
Kürzlich sagte mir jemand, nur weil es mir gelungen ist, ein paar Ableger zum Wurzeln und Wachsen zu bringen: „Du hast halt ‘nen grünen Daumen“. Ich weiß nicht, ob das wirklich so ist. Aber das Grün im Zimmer oder im Büro ist mir wichtig, Pflanzen geben den Räumen eine gewisse Lebendigkeit. So les‘ ich manchmal auch einiges nach. Auf diese Weise bin ich kürzlich eher durch Zufall auf Bäume gestoßen, die Atemwurzeln ausbilden. War mir bisher neu … Die Sumpfzypresse z.B. braucht viel Wasser. Aber wenn der
Boden ganz von Wasser gesättigt ist, fehlt dort im Grunde der ebenso lebensnotwendige Sauerstoff. Was macht die Pflanze, sie bildet sogenannte „Atemwurzeln“ aus, die nach oben, Richtung Himmel wachsen. So hat der Baum einerseits genug Wasser und nimmt anderseits genug Sauerstoff aus der Luft auf, um leben zu können. Ein Bild aus der Natur, das sich leicht aufs Leben übertragen
lässt: Auch bei uns erstickt doch das „zu viel“ - zu viel Arbeit, zu viel schreckliche Nachrichten, zu viel Sorgen, zu viel des Guten
- das Leben. Nicht umsonst sagen wir manchmal: Mir „steht das Wasser bis zum Hals“ – da muss noch etwas sein, was sich in uns dem
Himmel entgegenstreckt, um von dort das zum Leben „Notwendige“ zu bekommen… Warum ich den Pfingstgottesdienst mit diesem Beispiel aus dem Pflanzenreich beginne? Solche Bäume, von denen ich eben erzählt habe, nennt man in der Fachjargon: „Pneumatophoren“. Abgeleitet vom Griechischen „πνεῦμα“, pneuma - „Luftstrom, Atem, Geist“ und „φορός“, phorós - „tragend“ abgeleitet.