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Seelsorgebereich:Predigtgedanke von Pater Putzer zur Christmette

Krippe in der Kirche Maria Hilfr
Datum:
Veröffentlicht: 25.12.24
Von:
Pater Dieter Putzer

Gott hat ein Gesicht, er lächelt …
Heilig Abend, dieses Wort hat einen besonderen Klang, dieses Wort löst in uns etwas Besonderes aus. Kindheitserinnerungen stochern aus dem Gedächtnis hoch und vielleicht noch mehr aus dem Gefühl und ich hoffe sehr, es sind schöne und angenehme Erinnerungen, in die wir uns auch als Erwachsene, als ältere Menschen immer noch so ein wenig einhüllen wie in einem flauschigen Mantel. Der Heilig Abend war für uns als Kinder ein ganz besonderer Abend. Noch heute denke ich gern daran zurück und verbinde mit diesem Abend das Gefühl von Geborgenheit, von Nähe, von „Gut-auf-gehoben-Sein“. Heilig Abend, ich denke an den Moment, als wir ins Wohnzimmer durften und Vaters wunderschön geschmückter Christbaum uns jedes Jahr aufs Neue fasziniert hat – eine Welt aus Licht und Zauber.
Daneben die Krippe mit dem flackernden Hirtenfeuer – mein Vater hat die Schafe und den Hirtenhund, immer wie bei einer Parade mit dem Blick zum Kind aufgestellt. Das warme Wohnzimmer, der Geruch des Tannenbaums und der Wachskerzen, der Duft von Glühwein, Lebkuchen und Plätzchen, die wir bis dato nur verstohlen gegessen haben – und jetzt stand ein riesiger Teller davon auf dem Tisch …
Jahr für Jahr hab ich diesen Heiligen Abend schon erlebt, als Kind, als Jugendlicher, als Student im Kloster, als junger Priester – immer wieder anders, und doch immer wieder auch gleich. Manchmal wundere ich mich darüber, dass alle Jahre wieder dieses besondere, festliche Gefühl da ist. Einen ganz besonderen Heiligen Abend durfte ich vor vielen Jahren erleben. Ich war nach der Christmette bei guten Freunden eingeladen, die junge Mutter hat wenige Wochen vor Weihnachten ihre kleine Tochter zu Welt gebracht. Zu all dem, was den Heilig Abend eh schon zu etwas Besonderem macht, gab es in dieser Familie noch ein neugeborenes, kleines Baby. Das schlief oder gluckste zufrieden vor sich hin. Woh, das hatte ‘was … Mir wurde damals bewusst, was es bedeutet, wenn ein neugeborenes Kind da ist, wie wir Erwachsenen darauf reagieren … Plötzlich konnte ich mich in den alten Bildern wiederfinden: Staunende Hirten, die die Nähe des neugeborenen Kindes suchten, mit einem Lächeln auf den Lippen, weil das Anschauen eines kleinen, schlafenden oder glucksenden Babies berührt und verzaubert. Plötzlich erlebte ich die uralte Geschichte anders, neu …