Selige Hermann Lange, Johannes Prassek und Eduard Müller - Priester - Märtyrer
Gedenktag 10. November
Hermann Lange, geboren 16. April 1912 in Leer in Ostfriesland in Niedersachsen, † 10. November 1943 in Hamburg, wurde 1938 zum Priester geweiht, er war als Vikar zusammen mit Johannes Prassek und Eduard Müller an der Herz-Jesu-Kirche in Lübeck eingesetzt. Wie seine Kollegen vervielfältigte und verteilte Müller Predigten des Bischofs von Münster Graf von Galen, in denen der sich gegen die Vernichtung psychisch und physisch Kranker durch die Nationalsozialisten wandte. Auch war bei Gruppenabenden in der Herz-Jesu-Kirche offen über die Sinnlosigkeit des Krieges diskutiert worden.
Nach der Verhaftung des evangelischen Lübecker Pfarrers Karl Friedrich Stellbrink wurden auch die drei katholischen Geistlichen und weitere 18 Laien verhaftet und im Juni 1943 vom eigens aus Berlin angereisten Volksgerichtshof wegen "landesverräterischer Feindbegünstigung", "Wehrkraftzersetzung", "Vergehen gegen das Rundfunkgesetz" und das "Heimtückegesetz" zum Tode verurteilt und im Gefängnis Holstenglacis in Hamburg mit dem Fallbeil zusammen hingerichtet; die Laien bekamen Zuchthausstrafen.
Kanonisation: Das Verfahren zur Seligsprechung wurde 2003 eingeleitet. Die Seligsprechung fand am 25. Juni 2011 durch den Präfekten der Heiligsprechungskongregation, Angelo Kardinal Amato - auch für die beiden anderen katholischen Geistlichen - in Lübeck statt; dabei wurde auch des protestantischen Geistlichen Karl Friedrich Stellbrink gedacht.
Worte des Seligen
Hermann Lange an seine Eltern am 10. November 1943:
"Heute kommt die größte Stunde meines Lebens! Alles, was ich bis jetzt getan, erstrebt und gewirkt habe, es war letztlich doch alles hinbezogen auf jenes eine Ziel, dessen Band heute durchrissen wird. "Was kein Auge gesehen, was kein Ohr gehört hat und was in keines Menschen Herz gedrungen ist, hat Gott denen bereitet, die ihn lieben" (1. Korintherbrief. 2, 9). Jetzt wird für mich der Glaube übergehen in Schauen, die Hoffnung in Besitz und für immer werde ich Anteil haben an Dem, Der die Liebe ist! Da sollte ich nicht voller Spannung sein? Wie mag alles sein? Das, worüber ich bisher predigen durfte, darf ich dann schauen! Da gibt es keine Geheimnisse und quälenden Rätsel mehr. Da darf ich mich hinkuschen zu Füßen derer, die mir hier auf Erden Mutter und Führerin war! Und die hl. Theresia vom Kinde Jesu, meine besondere Freundin, nimmt mich dann an die Hand! Heute ist die große Heimkehr in's Vaterhaus, und da sollte ich nicht froh und voller Spannung sein?"
Hermann Lange im letzten Brief an die Eltern:
"Ganz der Wille Gottes! Wenn der Tag sich neigt,
wenn des Lebens Sonne nur noch mattes Glänzen zeigt.
Wenn sie, tiefer sinkend, nah dem Untergeh’n.
Ganz der Wille Gottes soll auch dann geschehen!
Ganz der Wille Gottes! Ob nach kurzem Pfad.
Ob nach langem Wandern diese Stunde naht.
Freunde oder Feinde mich dann sterben sehn.
Ganz der Wille Gottes soll auch da geschehn."
Johannes Prassek, geboren 13. August 1911 in Hamburg, † 10. November 1943 daselbst, wurde 1937 zum Priester geweiht, er war als Kaplan zusammen mit Eduard Müller und Hermann Lange an der Herz-Jesu-Kirche in Lübeck eingesetzt. Er war als begabter, mitreißender Prediger und als politisch denkender Intellektueller bekannt. In Soldaten- und Jugendgruppen kritisierte er offen die Erschießung von Gefangenen und Juden. Um polnischen Zwangsarbeitern helfen zu können, lernte er Polnisch. Zusammen mit seinen Kollegen vervielfältigte und verteilte Prassek Predigten des Bischofs Graf von Galen, in denen der sich gegen die Vernichtung psychisch und physisch Kranker durch die Nationalsozialisten wandte. Auf Gruppenabenden in der Herz-Jesu-Kirche war offen über die Sinnlosigkeit des Krieges diskutiert worden.
Nach der Verhaftung des evangelischen Lübecker Pfarrers Karl Friedrich Stellbrink wurden auch die drei katholischen Geistlichen und weitere 18 Laien verhaftet und im Juni 1943 vom eigens aus Berlin angereisten Volksgerichtshof wegen "landesverräterischer Feindbegünstigung", "Wehrkraftzersetzung", "Vergehen gegen das Rundfunkgesetz" und das "Heimtückegesetz" zum Tode verurteilt und im Gefängnis Holstenglacis in Hamburg mit dem Fallbeil zusammen hingerichtet; die Laien bekamen Zuchthausstrafen.
Kanonisation: Das Verfahren zur Seligsprechung wurde 2003 eingeleitet. Die Seligsprechung fand am 25. Juni 2011 durch den Präfekten der Heiligsprechungskongregation, Angelo Kardinal Amato - auch für die beiden anderen katholischen Geistlichen - in Lübeck statt; dabei wurde auch des protestantischen Geistlichen Karl Friedrich Stellbrink gedacht.
Worte des Seligen
Johannes Prassek an seine Familie am 10. November 1943:
"Ihr Lieben! Heute Abend ist es nun so weit, dass ich sterben darf. Ich freue mich so, ich kann es Euch nicht sagen, wie sehr. Gott ist so gut, dass er mich noch einige schöne Jahre als Priester hat arbeiten lassen. Und dieses Ende, so mit vollem Bewusstsein und in ruhiger Vorbereitung darauf sterben dürfen, ist das Schönste von allem."
Angesichts des Todes sind für Johannes Prassek gerade die Kindheitsgebete eine große Hilfe:
"Diese scheinbar so blöden Worte und Reime, die aber voll sind von kindlichem Vertrauen, sind dann das Einzige, was sich in solchen Stunden aus der Seele zu Ihm herausquält. Bis dann unter seinem Schweigen auch diese Worte versiegt sind, bis alles im Menschen Stille, ruhige, sehnsüchtig verlangende Stille geworden ist, und in diese Stille hinein kann er dann die Worte sprechen, die immer nur Worte einer unsagbaren, oft unverstandenen, aber dann auch unverständlich großen Liebe sind."
Eduard Müller, geboren 20. August 1911 in Neumünster in Schleswig- Holstein, † 10. November 1943 in Hamburg, wurde 1940 zum Priester geweiht, er war als Adjunkt zusammen mit Johannes Prassek und Hermann Lange an der Herz-Jesu-Kirche in Lübeck eingesetzt. Er war ein eher unpolitischer Mensch, vornehmlich in der Jugendseelsorge tätig. Aber wie seine Kollegen hörte auch er den englischen "Feindsender" und wie diese vervielfältigte und verteilte Müller Predigten des Bischofs Graf von Galen, in denen dieser sich gegen die Vernichtung psychisch und physisch Kranker durch die Nationalsozialisten wandte. Auch war bei Gruppenabenden in der Herz-Jesu-Kirche offen über die Sinnlosigkeit des Krieges diskutiert worden.
Nach der Verhaftung des evangelischen Lübecker Pfarrers Karl Friedrich Stellbrink wurden auch die drei katholischen Geistlichen und weitere 18 Laien verhaftet und im Juni 1943 vom eigens aus Berlin angereisten Volksgerichtshof wegen "landesverräterischer Feindbegünstigung", "Wehrkraftzersetzung", "Vergehen gegen das Rundfunkgesetz" und das "Heimtückegesetz" zum Tode verurteilt und im Gefängnis Holstenglacis in Hamburg mit dem Fallbeil zusammen hingerichtet; die Laien bekamen Zuchthausstrafen.
Kanonisation: Das Verfahren zur Seligsprechung wurde 2003 eingeleitet. Die Seligsprechung fand am 25. Juni 2011 durch den Präfekten der Heiligsprechungskongregation, Angelo Kardinal Amato, - auch für die beiden anderen katholischen Geistlichen - in Lübeck statt; dabei wurde auch des protestantischen Geistlichen Karl Friedrich Stellbrink gedacht.
Worte des Seligen
Eduard Müller an seine Schwester Lisbeth am 10. November 1943:
"Meine liebe, liebe Lisbeth, jetzt ist es soweit! In wenigen Stunden habe ich meinen Lebensweg vollendet. Der Herr über Leben und Tod, Christus, mein König, holt mich heim zu sich. … Gleich kommt noch einmal mein Heiland unter der Brotsgestalt zu mir, und dann darf ich Ihn, so hoffe ich, von Angesicht zu Angesicht schauen. … Nun wollen wir den schweren Gang - der menschlichen Natur nach - gehen, und dann ist es aus dem Leid und Schmach, mit Kämpfen und Ringen. Lisbeth, lebe wohl! Im Himmel sehen wir uns wieder. Mein letztes Wort: "Christus, unserem König, ewige Treue!" "